Technologie - Die RFID-Revolution
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Hochfrequenz-Identifikation (kurz: RFID) ist eine Technologie, mit der große Mengen von Produkten mit hoher Präzision und geringen Kosten erfasst werden können. Im Gegensatz zu den derzeit in Lagern und Supermärkten verwendeten Strichcodes müssen RFID-Kennzeichnungen nicht gescannt werden, sondern können direkt aus einiger Entfernung mittels eines fest installierten Lesegerätes erfasst werden. Damit ist es möglich, eine große Zahl von Kennzeichnungen schnell und automatisch einzulesen. Für das innovative System eröffnen sich zahlreiche Anwendungsgebiete - von der unmittelbaren Erfassung der Waren im Einkaufswagen des Kunden bis zur Protokollierung aller in einem Lager eingehenden Paletten mit Hilfe eines an der Tür der Laderampe angebrachten RFID-Lesegerätes.
Die Leistungsfähigkeit von RFID beschränkt sich aber längst nicht auf die Automatisierung und Beschleunigung von Logistik-Prozessen. Die Technologie wird den Weg für neue Anwendungen ebnen, die den Vertrieb und den Einzelhandel revolutionieren: Die an den Verkaufsregalen angebrachten Lesegeräte könnten dem Personal signalisieren, dass ein Produkt zur Neige geht und das Regal aufgefüllt werden muss. Da die RFID-Kennzeichnungen im Gegensatz zu den herkömmlichen Strichcodes für jeden einzelnen Artikel individualisiert werden können, ist eine präzise Erfassung möglich. Zum Beispiel kann mit entsprechender Technologie ausgestatteten Kühlschränken das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln mitgeteilt werden.
Mit RFID werden Unternehmen erstmals die Möglichkeit haben, ihre Produkte von der Herstellung über Lager und Verkaufsregal bis zur Recycling-Anlage zu verfolgen. Sie werden in die Lage versetzt, ihre Logistik und Liefersysteme zu optimieren, indem sie die Lagerhaltung entlang der gesamten Lieferkette reduzieren, die Steuerung der Herstellungsprozesse verbessern und den Produktmix an Hand von Echtzeit-Umsatzinformationen steuern können. Daraus ergibt sich enormes Einsparpotenzial bei gleichzeitiger Chance auf eine höhere Kundenzufriedenheit. Allein in der US-Lebensmittelbranche werden die Kostenvorteile durch Strichcodes auf rund 17 Mrd. US-Dollar geschätzt; bei RFID könnte der Effekt weitaus größer sein.
Vor einer verbreiteten Nutzung sind allerdings noch einige Probleme zu lösen: zum Beispiel die Kosten, die von derzeit ca. 0,45 US-Dollar pro RFID-Kennzeichnung bei kleinen Mengen auf mindestens 0,05 US-Dollar gesenkt werden müssen, und das Fehlen einer Industrienorm, was die großen Einzelhändler bei Investitionen in die neue Technologie noch zögern lässt. Diese Probleme können unserer Meinung nach jedoch in den nächsten Jahren gelöst werden, zumal "viel auf dem Spiel steht" und die Befürworter einflussreich sind. Zum Beispiel hat Wal-Mart, größter Einzelhändler weltweit, seine 100 wichtigsten Lieferanten aufgefordert, bis 2005 RFID-fähig zu sein.
RFID könnte bereits im Jahr 2004 in größerem Stil eingesetzt werden. Profitieren könnten unserer Meinung nach nicht nur die potenziellen Anbieter von RFID-Kennzeichnungen und -Lesegeräten, sondern auch solche IT-Service- und Software-Unternehmen, die bei der Einführung von RFID und der Verarbeitung der umfangreichen Datenmengen beratend und helfend zur Seite stehen.
Quelle: DWS
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