Kommentar
09:30 Uhr, 14.09.2020

Technologie-Aktien: Gelingt das Comeback?

Der Technologiesektor hat deutlich stärker korrigiert als der Gesamtmarkt. Zumindest zu Wochenbeginn legen Technologiewerte deutlich zu. Gelingt das Comeback und eine Fortsetzung der außergewöhnlichen Rallye?

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 11.087,40 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.087,40 Pkt (NASDAQ)

Die Underperformance des Nasdaq in den letzten zwei Wochen kam nicht aus dem Nichts. Trotz krisenresistenter Geschäftsmodelle und einer Beschleunigung eines schon lange vor sich gehenden Wandels in der Wirtschaft, ging die Rally zu weit. Apple war einmal 2,3 Billionen Dollar wert. Selbst bei einer Gewinnverdopplung auf 100 Mrd. pro Jahr ist das ein stattlicher Preis. Es war eine Übertreibung. Die Korrektur dieser Übertreibung deutete sich einige Tage vor Beginn der Korrektur an. Es geschah nämlich etwas Ungewöhnliches. Der Nasdaq 100 stieg, die Volatilität auch. Das ist nicht der Normalzustand. Im Normalfall sinkt die Volatilität, wenn die Preise steigen und umgekehrt. Seit Mitte August ist es eine verkehrte Welt. Zunächst stieg der Nasdaq und die Volatilität stieg mit den Kursen. Das war ein Warnsignal. Seit knapp zwei Wochen oder seit Beginn der Korrektur kehrt sich das Bild nun um. Die Kurse sinken, die Volatilität auch. Das lässt hoffen, dass der Nasdaq doch noch einmal steigen kann und das Momentum zurückkehrt.


Viele Anleger setzen genau darauf. Anstatt Gewinne mitzunehmen kaufen Kleinanleger massiv in die Korrektur hinein. Der Rücksetzer wird als große Chance wahrgenommen. Ob das reicht, wenn nur Kleinanleger kaufen, muss sich zeigen. Investoren nehmen Gewinne mit. Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist.

Fundamentale Gründe für einen raschen Rebound und neue Hochs gibt es nicht. Gewinnmitnahmen machen mehr Sinn als Nachkäufe. Das einzige, was die Kurse weiter steigen lassen kann, ist die „Greater Fool Theory.“ Dabei kauft man nicht aus Überzeugung, sondern lediglich in der Erwartung, dass sich der nächste Dumme schon finden lässt, der einem zu höheren Kursen die Aktien abnimmt.

Persönlich würde ich nicht darauf wetten, dass der Nachschub an Anlegern nicht versiegt, die immer höhere Preise zu zahlen bereit sind. Der Sektor ist trotz Abkühlung in den letzten Tagen immer noch an einem Extrem (Grafik 2). Gegenüber dem breiteren Markt, gemessen am S&P 500, hat sich der Nasdaq bzw. der Kern der Gewinner (FANG Aktien) weit abgesetzt.


Fundamental gibt es für eine so große Divergenz keine Gründe. Auch technisch ist die Lage brenzlig. Der Abstand zur 200-Tagelinie ist massiv (Grafik 3). So starke Übertreibungen enden in hohen Schwankungsbreiten. Früher oder später kommt es immer zu einer Rückkehr zum Mittel.

Ich will nicht ausschließen, dass das Momentum noch einmal zurückkehrt. Es wird jedoch schwierig, da die meisten Anleger zu Gewinnmitnahmen tendieren und nur noch Kleinanleger mit großer Begeisterung kaufen.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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