Kommentar
18:34 Uhr, 03.04.2018

Technologie-Aktien: die große Chance für Anleger?

Lange Zeit konnte man den Kursen von Facebook und Amazon nur hinterherschauen. Jetzt korrigieren die Aktien endlich und Anleger haben eine zweite Chance.

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 155,000 $ (NASDAQ)
  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 1.002,340 $ (NASDAQ)

Facebook kocht derzeit sein eigenes Süppchen. Es ist noch vollkommen unklar, ob der Spuk bereits vorbei ist oder ob er gerade erst begonnen hat. Die Aktie beinhaltet ein hohes politisches Risiko. Der Skandal rund um Cambridge Analytica ist nur die Spitze des Eisberges. Der Skandal hat schlafende Hunde geweckt.

Der schlafende Hund ist die Politik. Schon lange ist bekannt, dass Unternehmen wie Facebook, aber auch Google und Amazon ein sehr spezielles Geschäftsmodell haben. Ihr Gold sind Daten. Bei Google und Facebook ist das noch mehr der Fall als bei Amazon, doch auch Amazon bedient sich der Daten seiner Kunden.

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Viele Technologieunternehmen sind auf Daten angewiesen, um ihre Dienstleistungen zu Geld zu machen. Die Dienstleistungen sind größtenteils kostenfrei. Sie werden durch Werbung gesponsert. Das Geschäftsmodell hat sich als äußerst lukrativ erwiesen. Facebook erwirtschaftete zuletzt 16 Mrd. Gewinn. Der überwiegende Großteil kommt aus Werbung.

Google Mutter Alphabet brachte es schon auf 20 Mrd. und in diesem Jahr soll der Gewinn sogar auf knapp 30 Mrd. Dollar steigen. Auch hier kommt ein Großteil aus Werbeeinnahmen. Diese wiederum sind nur so lukrativ, weil Google zwei Dinge besitzt: Daten und Marktmacht.

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Die quasi Monopolstellung einiger Technologieunternehmen ist zwar kein Geheimnis, doch erst jetzt wird die Politik darauf aufmerksam. Facebook kennt seine Nutzer nach 100 Likes besser als Eltern ihre Kinder. Das war schon immer so, doch erst jetzt kommt die Frage der Moral auf. Es geht darum, wie viel Daten ein Unternehmen erheben darf und vor allem, was es damit anstellt.

Wie Cambridge Analytica zeigt, werden die Daten nicht nur verwendet, um gezielte Werbung zu schalten, sondern auch, um Meinungen zu beeinflussen. Wer die Daten hat und nutzen kann, kann auch Wahlen gewinnen. Für den Staat ist das eine Gefahr.

Das hätte man schon vor Jahren wissen können. Immerhin fand der Arabische Frühling zuerst auf Facebook statt. Vielleicht hätte es auch ohne Facebook eine Revolution gegeben, doch die Möglichkeit der Organisation und Austausch von Information wurde durch Facebook deutlich erleichtert.

Genau davor hat z.B. China Angst und zensiert seine sozialen Netzwerke massiv. Soweit wird es bei Facebook und anderen wohl nicht kommen. Es ist allerdings nicht absehbar wie weit die Politik geht. Es könnte zu hohen Strafzahlungen kommen, aber genauso gut zu einer Zerschlagung der Firmen.

Das sind zugegebenermaßen Horrorszenarien, die nicht wahrscheinlich sind. Das Risiko ist jedoch erheblich. Hinzu kommt, dass Technologieaktien im Vergleich zu defensiven Werten (siehe Grafik) extrem gut gelaufen sind.


Die Korrektur kann eine Chance sein. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Sektorrotation raus aus Technologieaktien. Es fällt unter den aktuellen Umständen schwer im Technologiesektor die ganz große Chance zu sehen.

Clemens Schmale

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3 Kommentare

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  • new-agens
    new-agens

    Well done, Herr Schmale, einmal mehr. Sehe selbst allenfalls temporäre Erholungen, aber die große Hausse bei den Techs ist definitiv vorbei. Nur trauen sich das die Wenigsten so explizit auszusprechen. Ich kann dieses Komfort-Zonen-War-ja-in-den-letzten-10-Jahren-immer-so-Gelaber eh nicht mehr hören. Passt nicht mehr, Struktur, System und v.a. Größe der FAANGs stehen zur Debatte. Zumal: Auch die ganz Großen werden bluten, wenn die Werbeeinnahmen eines Tages einmal wegbrechen. Und das geht heutzutage viel, viel schneller als noch vor 10 oder 20 Jahren. Möchte 2019 mal sehen, wo die KGV-Wunder Amazon, Netflix & Co. stehen, wenn die Zinsen in den USA auffem Mond gelandet sind, weil die 1,8 Billionen Staatsanleihen nicht unters Volk bringen konnten. Dann, wenn überhaupt, doch lieber sowas wie Apple mit opulent gefülltem Sparbuch.

    18:55 Uhr, 03.04. 2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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