Analyse
08:30 Uhr, 13.09.2023

TEAMVIEWER – Teures Sponsoring neigt sich dem Ende entgegen

Der MDAX-Konzern hat heute Details zur Reduzierung des Sponsorings beim englischen Premier League-Klub Manchester United bekannt gegeben. Das Ergebnis wird davon ab dem kommenden Jahr ordentlich profitieren.

Erwähnte Instrumente

  • TeamViewer SE
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  • TeamViewer SE - WKN: A2YN90 - ISIN: DE000A2YN900 - Kurs: 15,995 € (XETRA)

Bereits im Dezember des vergangenen Jahres meldeten die Schwaben, dass das finanzielle Engagement bei ManU deutlich zurückgefahren werden soll (wir haben darüber berichtet). Zur Erinnerung: Seit 2021 ist TeamViewer Trikothauptsponsor bei den Engländern, was man sich rund 48 Mio. EUR pro Jahr hat kosten lassen. Der Vertrag läuft bis 2026. Ende letzten Jahres hat man sich dann darauf verständigt, dass der Klub sich nach einem neuen Trikotsponsor umsehen kann, was eine entsprechende finanzielle Entlastung für TeamViewer bedeuten würde.

Qualcomm übernimmt

Wie der Verein jetzt bekannt gab, wird der US-Chiphersteller Qualcomm mit seiner Marke Snapdragon ab der Saison 2024/25 neuer Trikothauptsponsor werden. TeamViewer wird jedoch bis zum Ende der vereinbarten Sponsoring-Vertragslaufzeit im Partner-Ökosystem von ManU bleiben und erhofft sich dadurch die Bekanntheit des Unternehmens weiter zu steigern und neue Kundengruppen zu erschließen.

Das Einsparpotenzial, welches sich für TeamViewer aus der Reduzierung des Marketingaufwands ergibt, ist recht beachtlich. Nach Unternehmensangaben wird sich der positive Effekt auf das bereinigte EBITDA im kommenden Geschäftsjahr auf ca. 17,5 Mio. EUR belaufen. Für 2025 wird dann sogar mit rund 35 Mio. EUR gerechnet!

Geschäfte laufen gut

Operativ läuft es bei den Göppingern derzeit gut. So stieg der Konzernumsatz trotz des herausforderndem Umfelds im ersten Halbjahr um 12 Prozent auf 305,5 (VJ 272,0) Mio. EUR. Das bereinigte EBITDA legte ebenfalls um 12 Prozent auf 127,9 (VJ 113,7) Mio. EUR zu, was einer unveränderten Marge von 42 Prozent entspricht. Das EBIT kletterte sogar um 29 Prozent auf 79,8 (VJ 61,9) Mio. EUR. Der operative Cashflow wurde um 70 Prozent auf 111,5 (VJ 68,5) Mio. EUR erhöht und der freie Cashflow wurde auf 98,7 (VJ 50,1) Mio. EUR beinahe verdoppelt.

Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg um 10 bis 14 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge wird bei 40 Prozent verortet. 2022 stellte sich der Konzernumsatz auf 565,9 Mio. EUR bei einer Marge von 41 Prozent.

Fazit: An der Börse kommt die heutige Meldung aus dem Hause TeamViewer gut an, die Aktie liegt im vorbörslichen Handel knapp 3 Prozent im Plus. Für die Schwaben ist der Rückzug als Trikotsponsor bei Manchester United ein kleiner Befreiungsschlag mit entsprechend positiven finanziellen Auswirkungen. Nach dem Kursanstieg in den letzten Monaten ist die TeamViewer-Aktie kein Schnäppchen mehr, aber auch nicht wirklich teuer. In Schwächephasen kann ein Einstieg in Erwägung gezogen werden.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 565,87 631,82 687,49
Ergebnis je Aktie in EUR 0,68 0,75 0,88
KGV 24 21 18
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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