Analyse
09:30 Uhr, 07.02.2023

TEAMVIEWER - Optimistischer Ausblick führt zu Kurssprung

Die finalen Zahlen für 2022 entsprachen den bereits vorab veröffentlichen Zahlen, so dass es diesbezüglich keine Überraschungen gab. Überraschend positiv gestaltet sich hingegen der Ausblick auf 2023.

Erwähnte Instrumente

  • TeamViewer SE
    ISIN: DE000A2YN900Kopiert
    Kursstand: 12,230 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • TeamViewer SE - WKN: A2YN90 - ISIN: DE000A2YN900 - Kurs: 12,230 € (XETRA)

Mit einem Billings in Höhe von 634,8 (Vorjahr 547,6) Mio. EUR und einem Konzernumsatz von 565,9 (VJ 501,1) Mio. EUR hat das IT-Unternehmen 2022 doch noch ganz ordentlich abgeschnitten. Vor allem das vierte Quartal lief sehr gut und führte schließlich zumindest zum Erreichen des unteren Endes der Prognosespanne.

Das bereinigte EBITDA stieg auf 229,8 (VJ 210,5) Mio. EUR, was einer Marge von 41 (42) Prozent entspricht. Das EBIT stellte sich auf 143,7 (VJ 117,4) Mio. EUR und das Ergebnis je TeamViewer-Aktie kletterte auf 0,37 (0,25) EUR.

Starkes Wachstum in Asien und Europa, Aktienrückkauf

Besonders stark war das Billing-Wachstum in den Regionen APAC mit 32 Prozent auf 17,7 (VJ 13,3) Mio. EUR und EMEA mit 28 Prozent auf 109,2 (VJ 85,5) Mio. EUR. In der Region Amerika lag der Zuwachs mit 16 Prozent auf 63,7 (VJ 54,9) Mio. EUR auf einem niedrigeren Niveau. Der Vorstand erklärte hierzu, dass dort die Entscheidungsprozesse von Seiten der Kunden aktuell etwas länger dauern. Zudem wird geprüft, ob TeamViewer in Amerika den Vertrieb weiter optimieren kann.

Der operative Cashflow wurde auf 204,3 (VJ 194) Mio. EUR erhöht. Der deutliche Rückgang der Zahlungsmittel auf 161 (VJ 551) Mio. EUR ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass TeamViewer Schulden in Höhe von 286 Mio. EUR getilgt und zum anderen Aktien im Volumen von 300 Mio. EUR zurückgekauft hat. Die Nettofinanzverschuldung lag zum Jahresende bei 471,6 (VJ 326,9) Mio. EUR. Dennoch planen die Schwaben auch im laufenden Jahr Aktien im Volumen von bis zu 150 Mio. EUR zurückzukaufen. Mit der ersten Tranche in Höhe von bis zu 75 Mio. EUR soll noch im Februar begonnen werden.

Ausblick besser als erwartet

Positiv überrascht hat der Ausblick, den das Management für das angelaufene Geschäftsjahr 2023 präsentiert hat. Der Konzernumsatz wird in einer Spane zwischen 620 Mio. bis 645 Mio. EUR erwartet, was über den Erwartungen der Analysten liegt, die im Schnitt von 615 Mio. EUR ausgegangen waren. Die bereinigte EBITDA-Marge soll bei ca. 40 Prozent liegen. Das wäre ein leichter Rückgang, der der Tatsache geschuldet ist, dass TeamViewer dieses Jahr etwas mehr in Forschung und Entwicklung investieren wird, um seine führende Marktstellung zu behaupten. In den Folgejahren wird dann mit einer Margensteigerung gerechnet, vor allem auch durch das mögliche vorzeitige Ende des Trikotsponsorings bei Manchester United. (Wir haben darüber an dieser Stelle ausführlich berichtet.)

Fazit: TeamViewer hat wie erwartet abgeliefert. Die Dynamik des vierten Quartals soll sich im laufenden Jahr fortsetzen, was sich in der Prognose äußert. Diese wird vom Markt gut aufgenommen, die TeamViewer-Aktie gehört mit einem Kursplus von über 10 Prozent heute zu den stärksten MDAX-Werten. Wer investiert ist, kann dabeibleiben. Für einen Neueinstieg würde ich auf einen Rücksetzer warten.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 565,90 632,50 696,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,37 0,50 0,60
KGV 35 26 22
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst
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Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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