Analyse
11:50 Uhr, 07.02.2023

TAKE-TWO - Videospieleaktie mit Problemen

Der Quartalsbericht des Videospieleentwicklers zeigt mehr Schatten als Licht. Das Warten auf den nächsten Blockbuster, aller Voraussicht nach GTA VI, geht weiter.

Erwähnte Instrumente

  • Take-Two Interactive Softw.Inc - WKN: 914508 - ISIN: US8740541094 - Kurs: 105,560 $ (Nasdaq)

Bei allen Enttäuschungen, die der Geschäftsbericht des Videospieleentwicklers Take-Two mit sich brachte, ist eine Zahl doch beeindruckend: GTA V, das Spiel, das bereits im Jahr 2013 Gamer auf der Xbox 360 und Playstation 3 begeisterte und im vergangenen Jahr ein Upgrade für Xbox Series X/S und die Playstation 5 erhalten hat, hat sich auch 2022 wieder sehr gut verkauft. 5 Mio. Kopien gingen an den Mann bzw. die Frau. Damit schaffte es auf Platz 3 der bestverkauften Spiele in den USA und auf Platz 2 der Topseller auf Steam. Insgesamt summieren sich die GTA-V-Verkäufe seit dem Release damit auf 175 Mio. Das gesamte Franchise kommt auf 395 Mio. verkaufte Exemplare. Die Goldgrube für Take-Two liegt vor allen Dingen im Online-Modus von GTA V, GTA Online, der dem Unternehmen durch Ingame-Verkäufe regelmäßige Einnahmen beschert. Inzwischen ist diese Version auch von der Singleplayerkampagne separiert und extra erhältlich.

Kein Wunder, dass GTA VI bei all dem Erfolg des Vorgängers noch auf sich warten lässt. Ein riesiger Leak hatte hier im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt und die Aktie belastet. Seither kommt sie nicht mehr in Fahrt. Vor 2024 wird ein Release von GTA VI nicht erwartet. Neuer Schwung in den Zahlen könnte Take-Two in jedem Fall gebrauchen. Denn das im März endende Geschäftsjahr 2022/23 dürfte vorrangig ein Minus beim Gewinn mit sich bringen.

Prognosesenkung

Im dritten Quartal 2022/23 kam Take-Two auf einen Umsatz von 1,408 Mrd. USD und verfehlte damit die Guidance von 1,43 bis 1,48 Mrd. USD. Das Ergebnis auf GAAP-Basis lag bei -0,91 USD und damit in der ausgegebenen Spanne von -0,95 bis -0,85 USD. Das Management senkte im Zuge des Quartalsberichts den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/23 und erwartet nun nur mehr einen Umsatz zwischen 5,24 und 5,29 Mrd. USD anstelle von Erlösen zwischen 5,41 und 5,51 Mrd. USD. Der Konsens lag bislang bei 5,37 Mrd. USD. Der Verlust auf GAAP-Ebene soll 4,50 bis 4,40 USD betragen. Hier liegt die Marktschätzung bei -3,40 USD. Beachten Sie bitte, dass die Tabelle weiter unten Schätzungen auf Non-GAAP-Basis enthalten.

Nach aktuellem Stand werden die Analysten also neu rechnen müssen und sind erstaunlicherweise mit ihren Schätzungen für 2024 und 2025 sehr optimistisch unterwegs. Gewinnsprünge um die 40 % werden prognostiziert. Anleger sollten sich folglich von der vermeintlich günstigen Bewertung nicht täuschen lassen. Hier wird es noch Anpassungen geben müssen, auch wenn im Jahr des GTA-VI-Releases freilich ein enormer Gewinnsprung zu erwarten ist.

Kurstechnisch ist die Aktie bereits seit längerer Zeit eine Enttäuschung und das dürfte sich nach dem Quartalsbericht erst einmal nicht ändern. Ein konkreter Releasetermin für GTA VI und vor allen Dingen ein weiteres "perfektes" Spiel, dass zehn Jahre lang gute Erlöse beschwert, könnte für neue Impulse sorgen. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern. Aktuell pendelt die Aktie um die Marke von 100 USD. Absacker in Richtung des Tiefs 2019 bei 84,41 USD könnten langfristig interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten. Stark gedeckelt ist der Wert zwischen 135,70 und 139,90 USD.

Fazit: Take-Two verfügt mit GTA über eines der besten Franchises im Videospielesektor. Ob sich die teure Übernahme des Spezialisten für Mobile Games, Zynga, aber auszahlen wird, wird man noch sehen müssen. Langfristig sind Firmen wie Activision Blizzard, EA oder auch Take-Two Übernahmekandidaten, vorrangig für die großen Tech-Konzerne. Dass die Videospielebranche im Wandel ist, hat ATVIs CEO Bobby Kotick eindrucksvoll in diesem Interview dargelegt. Interessierte Anleger halten sich bei Take-Two vorerst zurück.

Jahr 2022/23e* 2023/24e* 2024/25e*
Umsatz in Mrd. USD 5,37 6,80 8,21
Ergebnis je Aktie in USD 4,04 6,03 8,43
Gewinnwachstum 49,26 % 39,80 %
KGV 26 18 13
KUV 3,3 2,6 2,2
PEG 0,4 0,3
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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