Analyse
10:10 Uhr, 08.11.2022

TAKE-TWO - Heftige Prognosesenkung! Aktie nur mehr zweistellig!

Der Videospielevermarkter Take-Two wird im Geschäftsjahr 2022/23 rote Zahlen schreiben. Das Geschäft läuft schlechter als erwartet, die Kosten explodieren. Gerade im Segment der Mobile Games, das man durch den Zukauf von Zynga verstärken wollte, spürt Take-Two Gegenwind.

Erwähnte Instrumente

  • Take-Two Interactive Softw.Inc - WKN: 914508 - ISIN: US8740541094 - Kurs: 108,400 $ (Nasdaq)

Prognoseschock beim Videospieleentwickler Take-Two! Zwar hatten die Analysten einen Verlust im abgelaufenen zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 erwartet, aber deutlicher weniger. Für das Gesamtjahr müssen die Experten nun neu rechnen.

Bei Zynga läuft es nicht

Doch der Reihe nach. In den abgelaufenen drei Monaten von Juli bis September stieg der Umsatz von Take-Two auf GAAP-Basis um 62 % auf 1,4 Mrd. USD. Der Sprung ist auf die Erstkonsolidierung des Mobile-Gaming-Spezialisten Zynga zurückzuführen, den Take-Two Anfang des Jahres für 12,7 Mrd. USD übernommen hatte. Allerdings schossen auch die operativen Kosten in die Höhe und lagen mit 932 Mio. USD über der prognostizierten Spanne zwischen 849 und 859 Mio. USD. Unterm Strich steht ein Verlust von 257 Mio. USD oder 1,54 USD je Aktie. Die Prognose lautete auf einen GAAP-Verlust von unter 1 USD je Aktie.

Dem aber nicht genug. Das Management streicht auch die Prognose für das Gesamtjahr zusammen. Auf GAAP-Basis soll der Umsatz nun nur mehr eine Spanne zwischen 5,41 und 5,51 Mrd. USD erreichen. Der Verlust je Aktie düfte zwsichen 3,95 und 4,22 USD betragen und damit rund 55 % höher ausfallen als ursprünglich gedacht. Die Prognosänderung beruhe auf mehreren Punkten, darunter die Verschiebung der Prioritäten innerhalb der Spielepipeline, hohen Fluktuationen bei Währungen und einem vorsichtigeren Ausblick, was das makroökonomische Umfeld anbelangt, gerade auch im Geschäft mit Mobile Games, so CEO Strauss Zelnick.

Damit ist erst einmal klar: Das Geschäftsjahr 2022/23 ist gelaufen. Die Analysten werden neu rechnen müssen. Auf non-GAAP-Basis kalkulierten sie bislang mit einem Umsatz von 5,89 Mrd. USD und einem Gewinn je Aktie von 4,81 USD. Für das im März 2024 endende Geschäftsjahr war ein weiterer Umsatzsprung in Richtung 7,72 Mrd. USD und ein Gewinnsprung um über 50 % auf 7,44 USD je Aktie erwartet worden. Auf dem Papier wäre die Aktie mit KGVs von 19 und 12 und einem erwarteten KCV für 2023/24 von 13 nach dem nachbörslichen Kursrutsch um über 15 % nun sehr günstig bewertet. Anleger sollten aber zunächst abwarten, wie die neuen Schätzungen aussehen werden. Perspektivisch sollte Take-Two in einigen Jahren jährliche Free Cashflows von 2 Mrd. USD erreichen können. Dem steht eine Marktkapitalisierung von nur mehr gut 15 Mrd. USD gegenüber.

Der Chart ist weiter im Eimer

Charttechnisch wurde auf den Widerstandsbereich knapp unter 140 USD mehrfach an dieser Stelle hingewiesen. Nach der erhofften Zwischenerholung schlagen nun wieder die Bären eiskalt zu. Kurse unter 100 USD könnten zu einem Test des Mehrjahrestiefs bei 84,41 USD führen.

Fazit: Trotz der aktuellen Probleme bleibt die Aktie von Take-Two mit erfolgreichen Marken wie "GTA" ein Standardinvestment im Videospiele-Sektor. Auch für Trader könnte der Wert im Falle eines Tests der Unterstützung bei 84,41 USD antizyklisch interessant werden.

Jahr 2021/22 2022/23e* 2023/24e*
Umsatz in Mrd. USD 3,41 5,89 7,72
Ergebnis je Aktie in USD 5,41 4,81 7,44
Gewinnwachstum -11,09 % 54,68 %
KGV 17 19 12
KUV 4,5 2,6 2,0
PEG neg. 0,2
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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