Taiwan – Zunehmende Verflechtung mit China birgt Chancen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in Asien, die noch Potenzial und ein eher begrenztes Rückschlagsrisiko aufweisen, rückt Taiwan immer wieder ins Blickfeld der Investoren. Das BIP-Wachstum wird sich 2007 voraussichtlich kaum abschwächen und 2008 vermutlich sogar noch etwas zulegen. Ausschlaggebend ist die zunehmende Verflechtung Taiwans mit China. Da die chinesische Volkswirtschaft vermutlich auch 2008 mit einer Rate von knapp unter 10% expandieren wird, dürften insbesondere die eng mit China verflochtenen Nachbarstaaten eine stabile Wachstumsrate aufweisen. Die Annahme bei diesem Szenario ist, dass die Neuausrichtung der Wachstumskräfte in China, Dämpfung der Exporte und Stärkung der Inlandsnachfrage, auch tatsächlich Fortschritte macht. Wir erwarten, dass gerade dieser Kurs bei dem im Oktober anstehenden Parteikongress der Kommunistischen Partei bekräftig wird.
Unser Investmentthema 2007 lautet daher China + Anrainerstaaten. Dazu zählen neben Taiwan und Hongkong auch die Philippinen und Indonesien. Thailand verzeichnet zwar ebenfalls einen stetig wachsenden Handel mit China, dürfte sich aber 2007 aufgrund der unsicheren politischen Lage außerhalb des regionalen Kontext bewegen. Eine zügige Verfassungsreform und eine frühe Bestätigung des Termins für Neuwahlen im Oktober könnten der Wirtschaft und den Finanzmärkten neue Impulse verleihen. Nur in diesem Fall bietet sich ein erneuter Aufbau eines Thailand-Engagement an.
In Taiwan werden politische Unsicherheiten ebenfalls weiter bestehen, aber wir erwarten keine erneute Zuspitzung im Konflikt mit Beijing. Die Führung in China wird vermutlich die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in diesem bzw. im nächsten Jahr abwarten. Präsident Chen könnte im Zuge des Wahlkampfes abermals die Konfrontation suchen, aber seine politische Stellung erscheint dafür kaum stark genug, seitdem seine Ehefrau in einen Korruptionsskandal verwickelt ist. Von politischer Seite erwarten wir daher weder neue Impulse noch ein größeres Risiko.
Exportseitig profitiert die Wirtschaft Taiwans kräftig von der engen Verflechtung mit China. Die Produktionskostenvorteile sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure auf Drittmärkten, und die wachsende Nachfrage der privaten Haushalte in China lassen die Exporte Taiwans nach China stetig zulegen, während der US-Anteil kontinuierlich sinkt.
Die Währung wird im Zuge der anhaltend deutlichen Überschüsse in der Leistungsbilanz voraussichtlich weiter ggü US Dollar aufwerten. Die Bewegung dürfte kräftiger ausfallen als die Aufwertung des Renminbi ggü US Dollar. Gleichwohl verändert die Aufwertung kaum das Wettbewerbsgefüge innerhalb Asiens, da wir für die Gesamtregion mit einer Aufwärtsbewegung der Währungen im Jahresverlauf rechnen. Damit bleibt als zentrales Risiko für unser freundliches Asien-Szenario vor allem die Stärke der binnenwirtschaftlichen Dynamik in Asien. Eine negative Überraschung diesbezüglich könnte die Kursbewegungen spürbar beeinträchtigen.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.