Tabak-Aktien: Bei diesen Werten rau(s)cht es gewaltig nach unten
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Erwähnte Instrumente
- Philip Morris Internat. Inc.Kursstand: 85,640 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Altria Group Inc.Kursstand: 57,780 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Philip Morris Internat. Inc. - WKN: A0NDBJ - ISIN: US7181721090 - Kurs: 85,640 $ (NYSE)
- Altria Group Inc. - WKN: 200417 - ISIN: US02209S1033 - Kurs: 57,780 $ (NYSE)
- Imperial Brands PLC - WKN: 903000 - ISIN: GB0004544929 - Kurs: 27,540 € (XETRA)
- British American Tobacco PLC - WKN: 916018 - ISIN: GB0002875804 - Kurs: 37,015 £ (Chi-X)
Philip-Morris-Aktien befinden sich im Sturzflug. Das Unternehmen hat Zahlen vorgelegt und diese waren leicht unter den Erwartungen. Immerhin verdiente der Konzern 1,65 Mrd. Das war sogar ein klein wenig mehr als vor einem Jahr. Trotzdem werden die Aktien von Philip Morris und anderen Herstellern auf den Markt geworfen.
Altria Group , Imperial Brands und British American Tobacco trifft es nicht ganz so hart, werden aber in Sippenhaft genommen.
Die Tabakbranche ist ziemlich global und wenn es bei einem hakt, hakt es bei allen. Die Zahlen waren dabei gar nicht schlecht. Sie lagen unter den Erwartungen, doch absolut betrachtet waren sie ganz solide. Der Gewinn konnte im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten werden. Das ist schon eine Errungenschaft, denn eigentlich verdienen die meisten Unternehmen immer weniger Geld.
Organisch wachsen die Unternehmen kaum noch. In Nordamerika und Europa wird immer weniger geraucht. So verkaufte Philip Morris in Europa 7 % weniger Zigaretten als noch vor einem Jahr. Der einzige Wachstumsmarkt ist Asien (China). Alle anderen Regionen haben mit sinkendem Umsatz zu kämpfen.
Tabakunternehmen sind einfallsreich. Philip Morris macht immer mehr Kunden das verdampfen von Tabak schmackhaft. Hier legte der Umsatz um mehr als 100 % zu. Das macht die Verluste an anderer Stelle nicht wett. Bis sich Umsatz und Gewinn wieder stabilisieren, werden möglicherweise noch Jahre vergehen.
Es ist keine Wachstumsbranche. Sie ist aber trotzdem hoch bewertet. Philip Morris ist bei einem Gewinn von 6 Mrd. auch nach dem Kurssturz noch 130 Mrd. wert. Das KGV ist für eine Firma, die bestenfalls stagniert, saftig. Anleger haben das nicht erst heute erkannt. Tabakaktien werden seit Monaten verkauft.
Langfristig waren sie eine Geldmaschine (Grafik 1). Wer vor 35 Jahren 10.000 USD in Tabakaktien investierte, ist heute Multimillionär. Das ist beinahe 10 Mal mehr, als ein Investment in den S&P 500 gebracht hätte.
Dass Big Tobacco eine Geldmaschine war, ist nicht verwunderlich. Wer ein Produkt verkauft, das abhängig macht und hohe Margen bereithält, kann sich vor Einnahmen gar nicht retten. Die Zeiten haben sich aber geändert. Gesundheit ist immer wichtiger geworden. Weniger junge Menschen beginnen mit dem Rauchen und mehr Erwachsene hören auf.
Bei einem solchen Produkt muss jeder Anleger selbst wissen, ob er investieren will. Es ist ja auch eine moralische Frage. Aus wirtschaftlicher Sicht macht ein Investment jedenfalls auch trotz des Crashs keinen Sinn. Der Sektor ist immer noch sehr hoch bewertet, das Geschäft stagniert und es sieht stark nach einer langfristigen Topbildung aus. Mein Fazit: Finger weg.
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