Analyse
12:48 Uhr, 15.09.2008

SZ-Euroland-Indikator: Null ist nicht normal

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Externe Quelle: DekaBank
• Der SZ-Euroland-Indikator fällt auch nach seiner Sommerpause weiter. Im September sinkt er auf nur noch 0,12 %, von 0,35 % im August und 0,82 % im Juli. Damit ist er der Nulllinie sehr nahe und signalisiert eine Stagnation der Industrieproduktion Eurolands im Vorjahresvergleich – ein Phänomen, das zuletzt 2003 zu beobachten war.

• Ein Blick auf die Komponenten des konjunkturellen Gesamtindikators macht klar, dass das Konjunkturbarometer in den nächsten Monaten seine Abwärtsentwicklung fortsetzen und in den negativen Bereich fallen wird. Auch ist schon jetzt offensichtlich, dass es 2008 zu keiner Trendwende mehr kommen wird.

• Die Referenzreihe des Indikators, die laufende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion des Euroraums, folgt dem SZ-Euroland-Indikator: Sie fällt in der letzten Zeit ruckartig und notiert mit ihrem Juliwert bei nur noch von 2,06 %.

1. Der SZ-Euroland-Indikator fällt auch nach seiner Sommerpause weiter. Im September sinkt er auf nur noch 0,12 %, von 0,35 % im August und 0,82 % im Juli. Damit ist er der Nulllinie sehr nahe und signalisiert eine Stagnation der Industrieproduktion Eurolands im Vorjahresvergleich – ein Phänomen, das zuletzt 2003 zu beobachten war.

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2. Die „Normalnull“ des SZ-Euroland-Indikators ist sein langjähriger Durchschnitt. Von diesem hat er sich bereits weit entfernt, denn er liegt bei 2,3 %. Diese Marke hatte das Barometer schon im März nach unten durchbrochen. Das ist deshalb bemerkenswert, weil sich hier eine augenscheinliche Diskrepanz zu dem deutschen Konjunkturindikator überhaupt auftut, nämlich zum ifo Geschäftsklima. Dieses hat erst im August seinen Mittelwert seit der Wiedervereinigung unterschritten. Das bedeutet: In der restlichen Eurozone sieht es schon merklich schlechter aus als hierzulande. Das wiederum heißt aber tendenziell nichts Gutes für die deutschen Exporte.

3. Dass es für die deutschen Exporte nicht rosig aussieht, verdeutlicht auch ein Blick nach vorne, der diesen Monat angesichts der ausgefallenen Veröffentlichung des SZ-Euroland-Indikators im August – gleichsam als Wiedergutmachung – erlaubt sei. Zwei Punkte sind hier zu erwähnen: Erstens wird das Konjunkturbarometer seinen Abwärtstrend in den nächsten Monaten fortsetzen und in negatives Terrain vordringen. Zweitens ist dieses Jahr gelaufen: Für 2008 ist keine Trendwende des SZ-Euroland-Indikators mehr zu erwarten.

4. Dem SZ-Euroland-Indikator folgend, setzt dessen Referenzreihe, die laufende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion Eurolands, ihre Abwärtsbewegung beschleunigt fort: Mit ihrem Juli-Wert sank sie deutlich auf 2,06 % – im April hatte sie noch über einen Prozentpunkt höher notiert.

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Anmerkung: Seit Mai 2000 wird in der Süddeutschen Zeitung jeweils an einem Samstag zur Monatsmitte der vom Makro Research der DekaBank konstruierte SZ-Euroland-Indikator veröffentlicht. Ziel des Gesamtindikators ist es, konjunkturelle Umkehrpunkte frühzeitig und zuverlässig zu signalisieren. Die methodische Darstellung findet sich auf der Homepage der DekaBank unter http://www.dekabank.de/economics. Die langen Zeitreihen ab März 1994 sind bei den Datenbankanbietern Reuters Eco- Win unter den Kürzeln „ew:emu07030“ (monatlich) bzw. „ew:emu07035“ (quartalsweise) und bei Thomson Financial unter den Datastream-Mnemonics „EMSZINDMR“ (monatlich) bzw. „EMSZINDQR“ (quartalsweise) abrufbar.

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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