SZ-Euroland-Indikator mahnt vor Überschwang
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1. Der SZ-Euroland-Indikator hat sich zum zehnten Mal in Folge abgeschwächt und weist im laufenden Monat mit 1,50 Prozent einen knapp 0,3 Prozentpunkte niedrigeren Wert als im Juli aus. Er befindet sich damit erneut unter dem letzten verfügbaren Wert der ebenfalls rückläufigen Referenzreihe: Die laufende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion lag in der Eurozone im Mai bei 1,55 Prozent.
2. Zuletzt gab es vermehrt Anzeichen dafür, dass die konjunkturelle Talsohle bereits erreicht wurde. Bedeutende Euroland-Stimmungsindikatoren, allen voran das ifo-Geschäftsklima, konnten erneut zulegen. Gerade die ifo-Geschäftserwartungen erhielten Nahrung durch die Hoffnung auf Wahlen und eine neue, schlagkräftigere Regierung. Aber es lauern auch unentwegt Risiken: Der Ölpreis schwingt sich einmal mehr zu neuen Höhen auf, der Euro zeigt zum Leidwesen der Exporteure wieder Stärke, die Mehrheitsverhältnisse in einem neuen Bundestag sind laut letzter Umfragen unklarer geworden. Vor diesem Hintergrund mahnt der SZEuroland- Indikator mit seinem Rückgang im August vor voreiligem Überschwang.
3. Der Blick auf die Teilreihen des SZ-Euroland-Indikators verrät allerdings Folgendes: Für den September gibt es kaum noch Rückschlagspotenzial. Nun kann auch mit höherer Wahrscheinlichkeit als noch letzten Monat gesagt werden, dass der Indikator im Oktober, also unmittelbar nach den Wahlen in Deutschland, wieder nach oben zeigen dürfte. Denn für steigende Werte werden der MSCI-Aktienmarktindex, der nur in diesem Monat vorübergehend den Gesamtindikator bremst, und der Einkaufsmanagerindex sorgen. Letzterer hatte im Mai anscheinend seinen Tiefpunkt erreicht und wird den SZ-Euroland-Indikator ab September wieder beflügeln. Das „Vertrauen in der Industrie“ zog für sich genommen den Indikator bereits in diesem Monat nach oben. Einzig die nur am aktuellen Rand wieder unmerklich gestiegene Zinsdifferenz wird noch lange den Indikator belasten. Die Auftragseingänge Eurolands dümpelten allerdings bis zuletzt nur vor sich hin und unterstreichen als „harte Fakten“ somit die Mahnung des SZ-Euroland-Indikators im August.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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