SZ-Euroland-Indikator: In der Delle
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1. Der SZ-Euroland-Indikator fällt im Dezember zum zweiten Mal in Folge deutlich. Er notiert nun bei 3,32 % nach (leicht nach unten revidierten) 3,75 % im Vormonat. Damit zeigt der konjunkturelle Gesamtindikator nun deutlich die Konjunkturdelle an, mit der im ersten Quartal 2007 für den Euroraum zu rechnen ist. Die Referenzreihe der Industrieproduktion dürfte spätestens im Dezember ihren zwischenzeitlichen Hochpunkt erreicht haben. Ihren Oktoberwert kennen wir noch nicht. Nach den bisher bekannten nationalen Daten zu urteilen, wird er zwar sichtlich besser ausfallen als das Septemberdatum, gleichzeitig jedoch von einer sich verringernden Wachstumsdynamik künden.
2. Es ist die bereits seit einiger Zeit bekannte Story, die hinter der Abschwächung im aktuellen Aufschwung steckt: Ab Januar werden die schon zurzeit nachlassenden weltwirtschaftlichen Impulse auf die deutschen Nachfrageausfälle aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung treffen. Darüber können auch nicht der im November brillierende deutsche Arbeitsmarkt oder das sich gegen den Abwärtstrend stemmende ifo Geschäftsklima hinwegtäuschen. Beides sind deutsche Phänomene, die sich nicht gänzlich in der gesamten Eurozone widerspiegeln: In Italien und Frankreich enttäuschte z.B. bereits das dritte Quartal erheblich. Auch in den Niederlanden scheint sich der Schwung des ersten Halbjahres stetig zu verlieren: Seit dem Sommer sinkt dort beständig der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe.
3. Zum Schluss der Blick auf die Komponenten des SZ-Euroland-Indikators: Am aktuellen Rand beeinflussten diesen allein die Auftragseingänge negativ. Da der konjunkturelle Gesamtindikator aber geglättet wird, bestimmen seine Entwicklungen auch frühere Komponentenwerte. Eine große Überraschung stellte zuletzt das „Vertrauen in der Industrie“ dar: Es kletterte im November auf ein Allzeithoch. Zusammen mit einem robusten Einkaufsmanagerindex und den seit dem Spätsommer wieder merkliche Dynamik gewinnenden Aktienmärkten stützt diese Entwicklung den SZ-Euroland-Indikator stärker als noch vor kurzem gedacht. Ein Ende der aktuellen Talfahrt des Indikators schon im ersten Quartal 2007 und damit die Fortsetzung des momentanen Aufschwungs noch im kommenden Frühjahr werden damit wahrscheinlicher.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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