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13:59 Uhr, 07.05.2019

Südafrika: Nach der Wahl soll alles besser werden

Der Finanzmarkt hält weiterhin zu der Partei, die Südafrika seit einem Vierteljahrhundert regiert. „Ein Auf­trieb für die Märk­te ist bei ei­nem Vo­tum für den African National Congress (ANC) von mehr als 55 bis 60 Pro­zent der Stim­men zu er­war­ten", so die Einschätzung von Investec.

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Pretoria (Godmode-Trader.de) - Die Wähler in Südafrika entscheiden am Mittwoch über ein neues Parlament. Es sind die ersten Wahlen seit dem Rücktritt des Staatspräsidenten Jacob Zuma, dessen Amtszeit wegen massiver Korruptionsskandale geendet hatte. Beobachter erwarten gleichwohl einen Sieg der Regierungspartei ANC. Ramaphosa, der nach dem Rücktritt Zumas als Vizestaatspräsident die Staatsgeschäfte übernommen hatte, hat im Falle seines Wahlsiegs einen Neuanfang versprochen.

Der Finanzmarkt hält weiterhin zu der Partei, die Südafrika seit einem Vierteljahrhundert regiert. „Ein Auf­trieb für die Märk­te ist bei ei­nem Vo­tum für den African National Congress (ANC) von mehr als 55 bis 60 Pro­zent der Stim­men zu er­war­ten, kommentiert Nazmeera Moola, stellvertretende Geschäftsführerin bei Investec Asset Management Südafrika. „In die­sem Fall stehen die Chan­cen gut, dass Cyril Ra­ma­pho­sa in der Par­tei ge­stärkt wird und die ver­spro­che­nen Re­for­men an­ge­ht“. Ein schlech­te­res Wahl­er­geb­nis wie­der­um kön­nte da­zu füh­ren, dass Kor­rup­ti­on und Miss­ma­nage­ment neue Blü­ten treibt. Auch ei­ne wei­te­re Spal­tung der Par­tei bis hin zur Handlungs­un­fä­hig­keit sei mög­lich. „Al­les hängt da­von ab, ob die Wäh­ler dem ANC un­ter Ramapho­sa Ver­trau­en schen­ken oder ob sie mit dem ANC nach den Ver­wer­fun­gen der Zu­ma-Jahre ab­rech­nen wol­len“, sagt Moola.

In den Korruptionsskandalen wurden Schätzungen zufolge Milliarden Dollar veruntreut. Der Ausverkauf des Staates trieb die Staatsverschuldung in die Höhe, schädigte die wichtigen Staatskonzerne, und belastete die ohnehin lahmende Wirtschaft zusätzlich. „Unter dem Strich ist eine Vertrauensbildung dringend erforderlich“, sagte die Investec-Expertin. „Ohne ein höheres Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen werden weder die Konsumausgaben noch die Unternehmensinvestitionen steigen“. Ohne diese dürfte das gesamte BIP-Wachstum schwach bleiben. Ein Wachstum von unter 1 Prozent pro Jahr reiche nicht aus, damit Südafrika die derzeitige Schuldenlast stabilisieren könne, so Moola.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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