Südafrika: Finanzmärkte antizipieren Rücktritt von Staatschef Zuma

Pretoria (Godmode-Trader.de) - Südafrikas Regierungspartei ANC will bald über eine vorzeitige Abberufung von Staatschef Jacob Zuma entscheiden. Die für Mittwoch geplante Sitzung des erweiterten Parteivorstands solle nun aber erst am 17. Februar stattfinden, erklärte der Afrikanische Nationalkongress am Dienstagabend. Sollte der Parteivorstand dann den Rücktritt fordern, würde Zuma voraussichtlich der Parteivorsitzende und derzeitige Vizepräsident Cyril Ramaphosa im Amt nachfolgen. Faktisch müsste Zuma nach einer entsprechenden Aufforderung durch den Parteivorstand abtreten. Seine zweite Amtszeit würde normalerweise erst mit der Wahl 2019 enden.

An den Finanzmärkten hat das Auszählen des von Korruptionsvorwürfen belasteten Staatspräsidenten längst begonnen. Die Aussicht auf ein baldiges Ende seiner Amtszeit beschert der Währung Südafrikas, dem Rand, seit zwei Monaten Auftrieb. Am Dienstag gewann die Landeswährung, nachdem überraschend eine Verschiebung der für Donnerstag anberaumten „Rede an die Nation“ des Präsidenten bekanntgegeben wurde. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Mit Spannung wird nun gewartet, ob Zuma vor dem neuen Redetermin zurücktritt.

Oppositionsparteien haben darüber hinaus für den 22. Februar ein Misstrauensvotum im Parlament beantragt. Zuma hat bisher schon acht solcher Abstimmungen überstanden, doch diese wäre nun die erste ohne seine Machtbasis als Parteivorsitzender.