Südafrika: In der Bredouille

Pretoria (Godmode-Trader.de) - Die südafrikanische Wirtschaft ist im dritten Quartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Nach einer Schrumpfung im Frühjahr von 0,3 Prozent zum Vorquartal, ergab sich für den Zeitraum zwischen Juli und Ende September ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent, wie die Regierung in Pretoria am Dienstag mitteilte. Die Bloomberg-Konsenserwartungen wurden allerdings verfehlt.

Während das Verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungsbereich positiv zum Wachstum beitrugen, wurde die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal weiterhin von den Sektoren Bergbau, Versorgung und Landwirtschaft ausgebremst. Für das Gesamtjahr liegt die Prognose von Ökonomen bei einem bescheidenen Wachstum von 1,5 Prozent. Angesichts der inländischen Einschränkungen in der Energieversorgung und der schlechten Ernte aufgrund der Dürre in zahlreichen Provinzen sowie des externen Umfelds mit niedrigen Rohstoffe und der möglichen Fed-Zinserhöhung dürfte das künftige Wachstum begrenzt bleiben.

Im Sog sinkender Rohstoffpreise steht das Wirtschaftswachstum der meisten Länder in der Region Afrika unter Druck. Das Wachstum auf dem Kontinent verlangsamte sich von 6 Prozent vor zwei Jahren auf unter 4 Prozent im laufenden Jahr. Die Haupttriebfedern der letzten Jahren, nämlich hohe Rohstoffpreise und Auslandinvestitionen sind rückläufig. Die Prognosen für die Rohstoffpreise lassen keine Besserung erwarten, gleichzeitig werden ausländische Investoren risikoscheuer. Dank der Niedrigzinspolitik der Notenbank in den USA konnten afrikanische Regierungen mit billigem Geld in Infrastrukturen investieren und einen Teil ihres Rückstands in diesem Bereich aufholen. Nun, mit der Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in den USA fließen die Auslandsmittel nicht mehr in dem gewohnten Maße.