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09:31 Uhr, 23.05.2011

Studie: Preisverfall bei Solarmodulen - droht deutschen Herstellern das Aus?

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Berlin (BoerseGo.de) – Eine aktuelle Studie wirft ihren Schatten auf die deutsche Solarindustrie voraus. Demnach droht hiesigen Solarstrom-Herstellern aufgrund eines massiven Preiskampfs und des globalen Verdrängungswettbewerbs möglicherweise ein jäher Absturz.

Massive Überkapazitäten am Weltmarkt und ein daraus resultierender drastischer Preisverfall bei Solarstrom-Modulen könnten die deutschen Fotovoltaik-Hersteller in die roten Zahlen treiben und damit ihre Existenz bedrohen, heißt es in der Analyse der Berliner Hochschule für Technik und Wissenschaft (HTW) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftswoche. "Die deutschen Unternehmen werden auf ihrem Heimatmarkt von ausländischen Anbietern förmlich überrannt", sagte der HTW-Energieexperte Wolfgang Hummel dem Wirtschaftsblatt. Die Befragung der HTW unter 200 chinesischen Modulherstellern habe ergeben, dass mehr als die Hälfte ihre Exporte nach Deutschland ausweiten oder erstmals hierher liefern wollten.

Nach weiteren Berechnungen der HTW stiegen die weltweiten Produktionskapazitäten für Solarzellen in diesem Jahr auf rund 30.000 Megawatt (MW) - die globalen Nachfrage bleibe mit 18.000 MW dahinter zurück. Als Folge des Überangebots sei ein heftiger Preiskampf ausgebrochen, der neben einer schwachen Auftragslage bei vielen deutschen Solarfirmen im ersten Quartal dieses Jahres zu teils drastischen Umsatz- und Gewinneinbrüchen geführt habe. Die Preise etwa für monokristalline Solarmodule seien in Deutschland innerhalb eines halben Jahres um 14,4 Prozent von 1,60 Euro je Watt Leistung auf 1,37 Euro gefallen. Nur chinesische Hersteller könnten wegen ihrer Produktionskostenvorteile von rund 15 Cent je Watt trotz des jüngsten Preisverfalls weiter profitabel arbeiten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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