Analyse
11:30 Uhr, 03.03.2023

STRÖER - Kann der Marktanteil in einem schwierigen Umfeld ausgebaut werden?

2022 war für die Außenwerbebranche nicht einfach und auch die Aussichten für 2023 sind nicht sehr rosig. Ströer gab deshalb im Zuge der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für 2022 noch keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab.

Erwähnte Instrumente

  • Ströer SE & Co. KGaA - WKN: 749399 - ISIN: DE0007493991 - Kurs: 54,000 € (XETRA)

Im aufgrund des Weihnachtsgeschäfts für die Werbebranche wichtigen vierten Quartal mussten die Kölner einen leichten Rückgang der Erlöse auf 525,7 (Vorjahr 527,2) Mio. EUR hinnehmen. Das bereinigte EBITDA ging auf 187,5 (VJ 194,4) Mio. EUR zurück und das Nettoergebnis auf 58,9 (VJ 84,4) Mio. EUR.

Im Gesamtjahr 2022 hat sich Ströer dennoch achtbar geschlagen und verzeichnete mit einem Umsatzplus von 9 Prozent auf 1,77 (VJ 1,63) Mrd. EUR ein stärkeres Wachstum als der Werbemarkt an sich. Das bereinigte EBITDA legte um 7 Prozent auf 541,4 (VJ 513,3) Mio. EUR zu. Der Nettogewinn stieg sogar um 17 Prozent auf 151,8 (VJ 130,3) Mio. EUR. Damit wurden die Erwartungen der Analysten im Großen und Ganzen erfüllt.

Der operative Cashflow ging zwar um 4 Prozent zurück, lag mit 410,9 (VJ 426,5) Mio. EUR aber immer noch auf einem ordentlichen Niveau. Die Finanzverschuldung konnte zumindest leicht auf 718,0 Mio. EUR reduziert werden im Vergleich zu 739,7 Mio. EUR zum Ende des dritten Quartals.

Zugute kam den Kölnern, dass sich die Außenwerbung in einem zurückhaltenden Werbemarkt robust gezeigt hat durch die zunehmende Digitalisierung dieser Werbeform. Mit 7,7 (VJ 7,2) Prozent Marktanteil der Außenwerbung am Gesamtwerbemarkt wurde sogar das Vor-Pandemie-Niveau von 7,5 Prozent wieder übertroffen.

Ströer baute 2022 seine digitale Infrastruktur um über 1.000 digitale Premium Screens aus. Derzeit vermarktet das Unternehmen mehr als 7.000 dieser Screens in 170 deutschen Großstädten. So ziemlich jeder dürfte diese Werbetafeln an stark frequentierten Verkehrsknotenpunkten, wie zum Beispiel Bahnhöfen, schon mal gesehen haben.

Die grundsätzlichen Aussichten für die digitalen Werbe-Screens schätzt das Unternehmen als gut ein, aufgrund der zunehmenden Bedeutung der ökologischen Nachhaltigkeit von Werbestrategien. Nach Aussage des Vorstands ist die digitale Außenwerbung die mit Abstand energieeffizienteste und Ressourcen schonendste Werbeform.

Obwohl für das erste Quartal 2023 von einem Rückgang im deutschen Werbemarkt im hohen einstelligen Prozentbereich ausgegangen wird, geht man bei Ströer von einem Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Sollte dies so eintreffen, würde Ströer weitere Marktanteile hinzugewinnen. Eine dezidierte Jahresprognose soll erst mit der Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal im Mai erfolgen.

Fazit: Ströer hat 2022 ordentlich abgeschnitten und die Erwartungen erfüllt. Für 2023 wird zwar weiteres Wachstum in Aussicht gestellt, da aber noch keine greifbare Prognose vorliegt, ist zunächst mal Zurückhaltung angebracht. Die Aktie gehört mit einem Zuwachs von über 50 Prozent seit Anfang Oktober zu den stärksten Werten im MDAX. Eine Kurskonsolidierung würde nicht überraschen.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,77 1,85 2,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,94 2,79 3,46
KGV 18 19 16
Dividende je Aktie in EUR 2,14 2,14 2,30
Dividendenrendite 3,96 % 3,96 % 4,26 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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