Streit mit ACS: Hochtief droht die Zerschlagung
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Essen/Madrid (BoerseGo.de) - Der größte deutsche Baukonzern Hochtief steht vor einem umfassenden Führungswechsel. Vorstandschef Frank Stieler und Aufsichtsratschef Manfred Wennemer werden das Unternehmen verlassen. Stieler, erst seit rund 18 Monaten an der Spitze, solle „einvernehmlich“ aus dem Vorstand ausscheiden, teilte das vom spanischen ACS-Konzern kontrollierte Unternehmen am Samstag mit. Nachfolger wird vorausstlich das spanische Vorstandsmitglied Marcelino Fernandez Verdes. Außerdem wolle auch Aufsichtsratschef Manfred Wennemer sein Mandat zum Jahresende „aus persönlichen Gründen“ abtreten. Wennemer führt das Gremium bei Hochtief seit Mai 2011. Zudem werde der Europachef des Unternehmens, Rainer Eichholz, kurzfristig sein Mandat niederlegen.
Beobachtern zufolge steigt nun die Wahrscheinlichkeit einer Zerschlagung von Deutschlands größtem Baukonzern. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr am Samstag aus Unternehmenskreisen, dass die Auseinandersetzung der Hochtief-Manager mit ACS über den künftigen Kurs des Unternehmens immer heftigere Züge annahm. Der hochverschuldete spanische ACS-Konzern brauche dringend Geld und wolle Hochtief zerschlagen, hieß es laut dpa aus den Kreisen. Ein Verkauf der Hochtief-Töchter wie Leighton in Australien oder der US-Firma Turner würde sich aus Sicht von ACS aufdrängen. Die Überseetöchter agieren weitgehend eigenständig. Hochtief verlöre damit allerdings seine profitabelsten Sparten.
ACS hatte per Ende September einen Schuldenberg von rund 9,2 Milliarden Euro angehäuft. In den ersten neun Monaten 2012 verbuchten die Spanier einen Nettoverlust von 1,1 Milliarden Euro. Zu den Gründen zählen neben dem spanischen Immobilienmarkt auch Fehlspekulationen. ACS-Boss Florentino Pérez versuchte 2010 vergeblich, den Energieversorger Iberdrola unter seine Kontrolle zu bringen. Nun muss er nach Kursverlusten bei Notverkäufen von Iberdrola-Anteilen kräftig draufzahlen.
Aktuell kontrolliert ACS 54,3 Prozent der Hochtief-Anteile und hat angekündigt, weitere Anteile erwerben zu wollen. Der vermutlich neue Hochtief-Chef Verdes war als ACS-Manager zuletzt für das Amerika-Geschäft verantwortlich.
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