Aktienmärkte warten auf US-Arbeitsmarktdaten am Freitag - Erstanträge steigen überraschend stark
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Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen überraschend stark
Pkw-Neuzulassungen erhöhen sich deutlich
Porsche steigt auf neues Rekordhoch
Merck KGaA erwägt größere Zukäufe
Auftragseingang Industrie sinkt stärker als erwartet
Streik bei Lufthansa-Tochter Eurowings hat begonnen
Nordkorea testet erneut Raketen
Markt
Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag erneut den Rückwärtsgang eingelegt. Der DAX verlor im Xetra-Handel 0,37 Prozent und beendete den Handel bei 12.470,78 Punkten. Am Montag und Dienstag hatte sich der Leitindex kräftig erholt und insgesamt rund sieben Prozent gutgemacht, nach kräftigen Kursverlusten seit Mitte September. Börsianer warten nun mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Schwache Arbeitsmarktzahlen könnten die US-Notenbank Fed möglicherweise erweichen, die Straffung ihrer Geldpolitik zu verlangsamen, so das Kalkül mancher Marktteilnehmer. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind unterdessen in der vergangenen Woche deutlich angestiegen, wie heute gemeldet wurde, befinden sich insgesamt aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
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Volkswagen plant offenbar eine größere Investition in ein Gemeinschaftsunternehmen in China, mit dem die eigenen Software-Aktivitäten ausgebaut werden sollen. Dabei gehe es um eine Summe von deutlich über einer Milliarde Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Die Investition solle in der kommenden Woche publik gemacht werden.
Der Lebensmittelhersteller Conagra Brands ist in seinem ersten Geschäftsquartal 2023 u.a. wegen Abschreibungen in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich wurde ein Nettoverlust von 77,5 Millionen Dollar verbucht, nach einem Gewinn von 235,4 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte um 9,5 Prozent zu auf 2,904 Milliarden Dollar. Auf bereinigter Basis lag der Gewinn je Aktie mit 0,57 Dollar allerdings über den Erwartungen von 0,52 Dollar.
Die Vorzugsaktien des Sportwagenbauers Porsche sind am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch seit dem Börsengang in der vergangenen Woche geklettert. Nach einem eher verhaltenen Börsenstart konnten die Papiere seit Dienstag kräftig zulegen. Am Donnerstag stiegen die Papiere in der Spitze bisher bis auf 93,70 Euro. Der Ausgabepreis hatte 82,50 Euro betragen. Die begleitenden Investmentbanken haben unterdessen auch schon vom vergangenen Donnerstag bis zum Dienstag hohe Stützungskäufe getätigt, wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht. Zwischen Donnerstag und Dienstag kauften sie knapp 3,8 Millionen Porsche-Aktien für 312,8 Millionen Euro.
Der Rückversicherer Hannover Rück kann die Belastungen durch den Hurrikan Ian noch nicht abschätzen und will die Auswirkungen spätestens mit den Zahlen zum dritten Quartal am 3. November genauer beziffern. Der Markanteil im US-Bundesstaat Florida, wo Ian schwere Verwüstungen hinterlassen hatte, sei aber deutlich geringer als der Marktanteil insgesamt, erläuterte Hannover Rück.
Der Pharmakonzern Merck KGaA erwägt ab dem kommenden Jahr auch wieder größere Zukäufe, wie das Unternehmen anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte. "Wir haben eine Kapazität von 15 bis 20 Milliarden Euro", sagte Merck-Chefin Belén Garijo laut dpa-AFX.
Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings fallen heute an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn wegen eines Pilotenstreiks zahlreiche Flüge aus. Eurowings sprach am Mittwoch davon, dass rund die Hälfte der Flüge der Airline ausfallen. Betroffen sind allerdings nur Düsseldorf und Köln/Bonn. Eurowings führt täglich rund 500 Flüge durch und befördert dabei 50.000 bis 70.000 Passagiere.
Das offizielle Übernahmeangebot von Siemens Energy für Siemens Gamesa verzögert sich wegen des bisher fehlenden Einverständnisses der spanischen Börsenaufsicht CNMV offenbar weiter. "Die Zeitplanung der spanischen Regulierungsbehörde CNMV können wir nicht kommentieren. Siemens Energy hat hierauf keinen Einfluss", sagte ein Sprecher von Siemens Energy laut dpa-AFX. Eigentlich sollte ein Übernahmeangebot bereits Mitte September vorgelegt und bis Jahresende abgeschlossen werden.
Die österreichische Möbelhausgruppe XXXLutz KG will den Online-Möbelhändler home24 komplett übernehmen. Die Unternehmen vereinbarten ein sogenanntes Business Combination Agreement, außerdem hat XXXLutz ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle home24-Aktien in Höhe von 7,50 Euro je Aktie angekündigt. Dies entspricht einem Aufschlag von 124 % gegenüber dem gestrigen Schlusskurs.
Konjunktur & Politik
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Anstieg um 29.000 auf 219.000 Erstanträge verzeichnet. Erwartet wurden nur 205.000 Erstanträge. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe erhöhten sich von revidiert 1,346 Millionen auf 1,361 Millionen.
Die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland sind im September um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 224.816 Fahrzeuge gestiegen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. Für die ersten neun Monate des Jahres insgesamt ergibt sich damit noch ein Rückgang um 7,4 Prozent. Besonders starke Anstiege verzeichneten die Marken Audi (+71,8 Prozent), Mercedes (+46,1 Prozent) und Volkswagen (+30,2 Prozent). Der Absatz von Porsche legte um 15,3 Prozent zu.
Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im August im Monatsvergleich etwas weniger stark gesunken als erwartet. Gegenüber Juli wurde ein Rückgang um 0,3 Prozent verzeichnet, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,4 Prozent. Die Veränderung im Juli wurde von plus 0,3 Prozent auf minus 0,4 Prozent nach unten revidiert.
Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im August 2022 saison-, kalender- und inflationsbereinigt um 2,4 Prozent gesunken. Erwartet wurde ein deutlich schwächerer Rückgang um 0,8 Prozent. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Anstieg von 0,8 Prozent. Die Veränderung des Auftragseingangs im Verarbeitenden Gewerbe im Juli wurde unterdessen deutlich von minus 1,1 Prozent auf plus 1,9 Prozent nach oben revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2021 lag der Auftragseingang im August 2022 kalenderbereinigt 4,1 Prozent niedriger.
Nordkorea hat am Donnerstag erneut Raketentests durchgeführt. Dabei wurden zwei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres abgeschossen und flogen mehrere hundert Kilometer weit. Japans Premierminister Fumio Kishida bezeichnete die Tests als "völlig inakzeptabel". Japanischen Angaben zufolge flogen die Raketen zwischen 350 und 800 Kilometer weit und erreichten eine maximale Höhe von 50 bis 100 Kilometer und stürzten außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Japans ins Meer.
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