Kommentar
14:00 Uhr, 27.05.2009

Stößt der DAX an seine Grenzen?

Jetzt ist es endlich geschafft, die 5.000er-Marke im DAX ist nach dem gestern veröffentlichten deutlich besser als erwarteten Verbrauchervertrauen in den USA zumindest im heutigen Vormittagshandel erklommen worden. Die alles entscheidende Frage indes bleibt: Wie lange trägt die vielbeschworene Bärenmarktrallye noch, bis 5.300 Punkte wie einige Analysten vermuten, oder schaltet das possierliche „Börsentierchen“ auf stur und legt schon vorher wieder den Rückwärtsgang ein? In jedem Fall scheint die Luft jetzt immer dünner zu werden und auch von der Charttechnik werden die Signale, die auf einen baldigen Bruch des aktuellen Aufwärtstrends hindeuten, immer zahlreicher.

Die Landesbank Baden-Württemberg bringt mit dem neuen Reverse-Capped-Bonus-Zertifikat auf den DAX vielleicht das genau auf das derzeit sehr unentschlossene Umfeld passende Papier auf den Markt, das sich noch bis zum 4. Juni in Zeichnung befindet. Der Anleger hat dabei die Chance, eine Bonus-Rendite von acht Prozent bezogen auf die Laufzeit von gerade einmal einem Jahr zu erzielen. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass der deutsche Aktienindex in diesem Zeitraum seine bei 128 Prozent des Emissionsniveaus am 5. Juni festgelegte Barriere zu keinem Zeitpunkt berührt. Ausgehend von der runden Marke im DAX würde dies bedeuten, dass sogar noch ein Anstieg bis auf knapp 6.400 Punkten möglich ist, ohne dabei das angestrebte Szenario zu gefährden. Erst bei einem noch deutlicheren Plus müsste die Bonus-Struktur ad acta gelegt werden mit der Folge dass ein Verlust nur dann noch umgangen werden könnte, wenn der Index bis zum Bewertungstag bei Fälligkeit, dem 2. Juni 2010 zumindest wieder auf seinen Anfangslevel zurückgefallen ist. Ansonsten würde ein Verlust drohen, der genau der Höhe des Indexanstieges entspricht. Auf der anderen Seite bleibt die Rendite-Chance von acht Prozent auch bei einem möglichen Schwellenereignis unverändert, da das Bonus-Niveau bei 92 Prozent des Startwertes gleichzeitig auch den Cap darstellt.

Der BörseGo Tipp: Wie die Ausstattung des „Reverse-Bonus“ zeigt, kann der Investor auch mit einem eigentlichen „Bären-Produkt“ auf seitwärts bis sogar moderat steigende Märkte spekulieren und dabei noch eine ordentliche Rendite erzielen, solange die Barriere nicht verletzt wird. Wer dagegen an deutlich fallende Kurse glaubt, sollte sich ein etwas offensiveres Reverse-Bonus-Papier oder gleich einen Short-Tracker ins Depot legen. Das gleiche gilt mit umgekehrten Vorzeichen natürlich auch für einen Investor, der vermutet, dass die 5.000-Punkte-Marke im DAX nur eine kurze Zwischenstation im Fahrstuhl nach oben darstellt.

Reverse-Capped-Bonus-Zertifikat
Emittent/WKN: LBBW / LBW398
Laufzeit: 09.06.2010
Preis: (in Zeichnung: 14.05.09-04.06.09) Ausgabepreis: Indexstand x 0,01

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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