Stocks on Fire KW 25 – Krieg zwischen Israel und Iran
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Die Märkte haben diese Woche nach langer Zeit mal wieder leicht in den Korrekturmodus geschaltet und das, obwohl oder gerade weil selbst die zuletzt guten Wirtschaftsdaten aus den USA für keine weiteren Kursanstiege sorgten. Die Verbraucherpreise und die Arbeitslosenzahlen lagen unter den Erwartungen des Marktes und auch Zinssenkungen der FED stehen wieder im Raum. Da diese positiven Nachrichten allerdings nicht mehr in steigende Kurse umgesetzt werden konnten, gilt es vorsichtig zu sein und ggfs. etwas mehr Cash aufzubauen.
Zudem belastet der drohende Krieg zwischen Israel und dem Iran die Märkte. Am gestrigen Freitag, dem 13. Juni, schaltete sich nun auch die USA deutlicher in den Konflikt ein. Ein Sprecher Israels teilte dem Nachrichtensender Axios mit, die US-amerikanischen Streitkräfte hätten sich an der Verteidigung Israels beteiligt.
Auch aufgrund der Temperaturen jenseits der 30°-Marke haben wir uns in der heutigen Ausgabe der Stocks on Fire mal wieder etwas mehr um Short-Setups gekümmert. Natürlich aber in erster Linie aufgrund der Tatsache, dass die Märkte zuletzt angeschlagen wirken und eine Korrektur überfällig erscheint. Viel Spaß beim Lesen und genießt das schöne Wochenende!
Apple – Innovationen Fehlanzeige
Nach der enttäuschenden Entwicklerkonferenz bei Apple steht die Aktie ganz oben auf der Short-List. Bereits in den letzten Quartalen oder gar Jahren sind neue Innovationen beim Unternehmen von Tim Cook Fehlanzeige. Das letzte “Big Thing” waren die Airpods. Danach folgte ein Flop dem nächsten. Vom Apple-Car ist nichts mehr zu hören, im Bereich KI ist Apple ähnlich fortschrittlich wie mein Großvater mit seinem Rentnerhandy und auch im Bereich Augmented / Virtual Reality gibt es noch keinen Durchbruch. Weitere Innovationen beim iPhone sind nach der letzten Entwicklerkonferenz auch nicht zu erwarten. Es wird vermutet, dass man das iPhone wohl irgendwann falten kann, aber darüber können Konkurrenten wie Huawei nur müde lächeln und ihr Telefon gefaltet in die Hosentasche stecken.
Natürlich ist Apple nach wie vor eine Cash-Cow und verdient sich mit den jährlichen iPhone-Verkäufen und den Apple-Jüngern, die von den Produkten des Unternehmens aufgrund der Netzwerkeffekte und aus Gewohnheit nicht abrücken wollen gutes Geld. Ob das langfristig die hohe Bewertung rechtfertigt, wenn das Wachstum immer weiter zurückgeht, bleibt aber fraglich.
Die beinahe Stagnation beim Umsatzwachstum ist in der beigefügten Tabelle gut zu erkennen und auch charttechnisch ist die Aktie angeschlagen.
Charttechnisch angeschlagen – fällt die Zone?
Die Aktie von Apple befindet sich nach dem Handelstag am Freitag, den 13. Juni am unteren Ende der Unterstützungszone zwischen 196 und 200 USD. Sollte diese Marke fallen, drohen weitere Kursverluste. Die Tiefs aus dem Monat Mai bei etwas 193 USD könnten noch kurzfristig halt bieten, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit von weiter fallenden Kursen auch in Kombination mit den zuletzt operativen Enttäuschungen deutlich erhöht.
Daher könnte sich bei Apple im Falle von weiter schwachen Märkten auch eine Short-Position anbieten. Short bei Schlusskursen unter 196 USD oder konservativer unter 193 USD mit Stop über 201 USD. Als mittelfristiges Ziel könnte man das April-Tief bei rund 170 USD ins Auge fassen.
Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DV1DB8 (3,8er Hebel) umgesetzt werden.
Lufthansa – Tourismus gebremst, Krieg belastet
Die Lufthansa ist einer der größten Leidensträger vom Krieg, der zwischen Israel und dem Iran hereinbricht. Der Luftverkehr in der Region könnte bei weiterer Eskalation gesperrt werden und somit den gesamten asiatischen Raum beeinträchtigen. Zudem sind die Ölpreise massiv angestiegen, was die Margen der Airlines deutlich belastet.
Außerdem drückt die schwache Konsumstimmung im Tourismussektor auf den operativen Verlauf des Unternehmens. Der wohl aber schlimmste Schlag zuletzt war der massive Einbruch der Nachfrage nach Flugreisen in die USA, die bei der Lufthansa einen großen Umsatzanteil ausmachen. Viele Europäer fürchten zuletzt eine Reise in die USA, aus Angst, bei der Einreise abgewiesen zu werden. Die Kontrollen wurden seit der Präsidentschaft von Donald Trump deutlich verschärft und man hört immer wieder davon, dass lange Kontrollen oder Einreiseverbote ausgesprochen wurden.
Die Aktie schon deutlich abgestürzt
Die Aktie der Lufthansa hat die letzten Tage schon massiv korrigiert. Bei Goldesel Premium wurde der Short bereits am Donnerstag, den 12. Juni vorgestellt. Das Szenario entfaltete, natürlich mit etwas Unterstützung durch die Unruhen zwischen Iran und Israel, schnell seine Wirkung. Innerhalb von zwei Tagen fiel die Aktie in der Spitze gut 9 %.
Sollte die Aktie der Lufthansa die Unterstützung zwischen 6,60 und 6,80 nicht halten können, sind weiter fallende Kurse denkbar, von denen man profitieren könnte. Der Titel bleibt aber auch bei einer Markterholung und einem Rebound von der Unterstützungszone für neue Shorts interessant, sofern sich die angesprochenen Belastungsfaktoren nicht bessern.
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App Lovin – im Visier von Short-Sellern
Bei App Lovin wollen die Short-Seller-Berichte nicht enden. Am 12. Juni gab es bereits den zweiten Short-Report in der jüngeren Vergangenheit. Culper Research, die bereits im Februar diesen Jahres einen Short-Report veröffentlicht hatten, legten nun nach. Die Vorwürfe umfassen dieses Mal ein undurchsichtiges China-Geschäft mit “Risiken für Aktionäre und die nationale Sicherheit”. So wirft Culper Research App Lovin weiter vor, in Verbindung mit dem angeblich dubiosen chinesischen Investor Hao Tang zu stehen, der über mehrere Briefkastenfirmen an App Lovin beteiligt sein soll.
Außerdem wird von Insiderverkäufen in Höhe von 4,6 Milliarden USD berichtet, während in den letzten 12 Monaten kein Kauf des Managements zu verzeichnen war.
Short-Reports sind natürlich immer mit etwas Vorsicht zu genießen. Im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche und mit Blick auf eine Bewertung einem KGV von 68 könnte App Lovin tatsächlich ein spannender Short-Kandidat sein.
Der Chart spielt dem Short-Report eher nicht in die Karten
Charttechnisch ist bei App Lovin eher kein Trade in Sicht. Die Aktie befindet sich, wenn überhaupt an einer Unterstützungszone und könnte bei entsprechender Reaktion auf der Long-Seite interessant sein. Mit dem erneuten Short-Report im Rücken sollte jedoch auch dieses Szenario eher zweimal durchdacht werden.
Für Short-Trades sollte man die Aktie zunächst unter die wichtige Marke von 350 USD fallen lassen. Dann wäre theoretisch Platz bis zur 50-Tagelinie bei aktuell 322 USD, dem oberen Rand der nächsten Unterstützung bei 312 USD oder einem Gap-Close bei rund 306 USD.
TAG Immobilien – langfristig aussichtsreich
Der Immobiliensektor in Deutschland ist weiterhin in einer Übergangsphase, während die mittelfristigen Zukunftsaussichten weiter gut aussehen. Der Wohnraum bleibt knapp und der Druck auf die Politik hier Veränderungen herbeizuführen wächst. Die Regierungsparteien hatten zuletzt angekündigt, einen “Wohnungsbau-Turbo” zünden zu wollen.
Einer der Profiteure dieser Entwicklung könnte neben dem großen Wohnungsbaukonzern Vonovia auch TAG Immobilien sein, die sich ebenfalls auf Wohnimmobilien spezialisiert haben. Die charttechnische Entwicklung bei den Immobilienaktien ist zuletzt allerdings eher enttäuschend.
Unterstützung in Gefahr
Die Aktie von TAG Immobilien befindet sich wieder in einer Unterstützungszone zwischen 14,30 und 14,50 EUR. Der untere Rand der Zone konnte auf Schlusskursbasis gerade so gehalten werden. Sollte die Aktie unter dieses Niveau fallen, könnte man auch über einen Short bei der Aktie nachdenken. Allerdings stützt die 50-Tagelinie noch von unten. Das beste Szenario für einen Trade wäre Stärke in der Aktie oder im gesamten Sektor in der kommenden Woche mit einem Ausbruch über die 200-Tagelinie und den oberen Rand der Unterstützungszone bei 14,50. Stop unter dem heutigen Tief bei etwa 14,20 EUR mit Ziel am Verlaufshoch bei rund 15,20 EUR.
Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der HSBC, WKN: HS0AFC (2,3er Hebel) umgesetzt werden.
Outperformance vorbei: Wann beginnt der Winterschlaf des deutschen Leitindex?
Der deutsche Leitindex Dax hat dieses Jahr eine bemerkenswerte Outperformance erzielt, auch gegenüber den sonst so starken US-Indizes. Während der Nasdaq 100 nur knapp über 3 % zulegen konnte, steht bei unserem pelzigen Leittier ein Plus von 18 % zu Buche. Die letzten Handelstage ist jedoch neben der allgemeinen Marktschwäche nun auch im Dax zu erkennen, dass die Luft nach Norden dünn wird und so stehen charttechnisch wichtige Marken zur Disposition. Die internationalen Krisenherde und die andauernden Unsicherheiten in Bezug auf die US-Zölle belasten zusätzlich.
Short, wenn der EMA50 fällt
Charttechnisch ist die Lage im Dax sehr klar ersichtlich. Eine wichtige Unterstützungszone bei 24.300 Punkten wurde am Freitag, den 13. Juni 2025 bereits getestet. Hier verläuft der exponentielle Tagesdurchschnitt EMA50. Sollte diese charttechnische Marke auf Tagesschlusskursbasis unterschritten werden, dürfte die Reise in Richtung 23.900 Punkte und zum SMA50 gehen.
Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.O.-Zertifikat der HSBC, WKN: HT5FFF (10er Hebel) umgesetzt werden.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (App Lovin, TAG Immobilien, Apple).
Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.