Analyse
17:25 Uhr, 10.03.2023

stock3 Multi-Timeframe-Analyse: US-Bankenindex KBW

Amerika ist in Aufruhr. Wieder haben Banken Solvenzprobleme, wieder brechen die Kurse ein. Und dies betrifft nicht nur die Regionalbanken, sondern auch Schwergewichte. Auch der Chart des US-Bankindex KBW verheißt nichts Gutes und zeigt auf, dass die Verkaufswelle noch nicht beendet sein dürfte.

Erwähnte Instrumente

  • KBW Bank Index
    Kursstand: 94,38 € (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • KBW Bank Index - Kurs: 94,38 € (Nasdaq)

Ein kleiner Rückblick zu Beginn: In der Analyse vom Oktober 2022 war davon ausgegangen worden, dass der KBW-Bankindex über eine mittelfristige Abwärtstrendlinie ausbrechen und an die Hürde bei 117,14 Punkten steigen kann. Dies gelang dem Index tatsächlich, doch ein Ausbruch über die Marke blieb ihm versagt. Seit Januar ist der Index nun schon unter Druck und beschleunigt seine Talfahrt in dieser Woche. Aktuell steht ein Wochenverlust von rund 15 % zu Buche. Und eine wichtige Kursmarke ist in Gefahr.

Ein Debakel im Wochenchart

Neben der bärischen Entwicklung bei den Regionalbanken in den USA haben auch eine Reihe von Großbanken charttechnische Probleme - auch die Aktien von Goldman Sachs, J.P. Morgan oder Morgan Stanley sind unter Druck. Dies alles spiegelt sich im massiven Abverkauf der letzten Wochen wider, die den KBW-Index im großen Bild an die zentrale doppelte Unterstützung bei 91,14 bzw. 91,20 Punkten einbrechen ließ.

Von hier hat sich der Index heute zunächst etwas erholen können. Sollte er dagegen erneut unter diese Supportzone fallen, wären weitere Abgaben bis 84,00 und 81,99 Punkte zu erwarten. Gleichzeitig wäre damit die Rally seit dem Tief des Jahres 2020 neutralisiert und im großen Bild mit Abgaben bis 75,00 und langfristig sogar bis an den Bereich zwischen 64,50 und 69,00 Punkten zu rechnen. Vom derzeitigen Niveau aus wäre das ein weiterer Einbruch um rund 30 %.

Von einer Erholung kann aktuell erst bei einem Anstieg über die mittelfristige Abwärtstrendlinie auf Höhe von 108,00 - 110,00 Punkten ausgegangen werden. Damit wäre allerdings auch ein starkes Kaufsignal generiert und mit einer steilen Aufwärtsbewegung über 117,14 Punkte in Richtung 130,00 Punkte zu rechnen.

KBW Bank Index Chartanalyse (Wochenchart)
Statischer Chart
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    Nasdaq

Steiler Abwärtsimpuls im Tageschart

Eigentlich hatte der Index in der letzten Monaten die Chance, eine große Schulter-Kopf-Schulter-Formation nach oben hin aufzulösen. Mit dem Bruch der zugehörigen unteren Begrenzungslinie bei 102,00 Punkten wurde diese Chance aber im gestrigen Handel final vergeben. Insgesamt befindet sich der Index seit dem Hoch bei 115,98 Punkten in einem steilen Abwärtsimpuls, der bislang erst im Bereich der 200 %-Projektion der ersten Abwärtsstrecke gestoppt wurde ( im Chart blau markiert).

Noch haben die Bullen also mit dem Tief bei 89,37 Punkten nicht komplett aufgesteckt, dennoch müsste sich der Index jetzt weiter über der 92,73-Punkte-Marke behaupten, um überhaupt die erste größere Hürde bei 96,85 Punkten zu überwinden. Von einer Entwarnung kann dann noch nicht gesprochen werden, aber zumindest könnte eine Erholung in Richtung 102,00-Punkte-Marke einsetzen. Ein Abprallen an der dort verlaufenden Aufwärtstrendlinie könnte den nächsten Einbruch nach sich ziehen.

Unterhalb des 61,8 %-Retracementlevels der mittelfristigen Aufwärtsbewegung bei 91,14 Punkten wäre die kleine Erholung des heutigen Tages dagegen schon wieder gestoppt und ein Test des Tagestiefs und später der 261,8 %-Projektion bei 84,65 Punkten zu erwarten. Darunter wäre Platz für einen Einbruch bis 81,99 Punkte und die Abwärtsziele aus dem Wochenchart.

KBW Bank Index Chartanalyse
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Aufgrund der Geradlinigkeit der Verkaufswelle der letzten Tage verzichte ich an dieser Stelle auf eine Stundenchart-Analyse, da sich diese im Wesentlichen mit dem Tageschart-Intervall deckt.

Charttechnisches Fazit: Statt der Chance auf eine bullische Trendwende hat der KBW-Bank-Index im Januar den nächsten Abwärtstrend gestartet.

Kurzfristige Gegenbewegungen ändern nichts daran, dass der Index massiv angeschlagen ist und kurz davor steht, auch den mittelfristigen Support bei 91,14 Punkten dauerhaft zu durchbrechen. Damit würde sich der Abwärtstrend in Richtung 81,99 und 75,00 Punkte fortsetzen. Dort könnte allerdings eine steile Erholung starten.

Von einer solchen ist der Index an sich noch weit entfernt und erst oberhalb von 110,00 Punkten von einem übergeordneten Ende des Abwärtstrends auszugehen.

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