stock3 Multi-Timeframe-Analyse: GOLD
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Erwähnte Instrumente
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 2.009,70 $ (JFD Brokers)
Der Aufwärtstrend des Goldpreises reicht bis in die späten Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. In den Neunzigern selbst wollte niemand das Edelmetall haben und es dümpelte in einem schmalen Preisband zwischen 250 und 425 USD vor sich hin. Dies änderte sich mit Beginn der Rallyphase im Sommer 1999 und erst recht ab dem Jahr 2001: Das erste große Kaufsignal auf dem Weg zum aktuellen Niveau war dabei der Bruch der 500-USD-Marke im Winter 2005. Ab diesem Zeitpunkt beschleunigte sich der Anstieg und erreichte ein erstes Rekordhoch bei 1.920 USD am 05. September 2009. Nach einer langen korrektiven Durststrecke folgte im Dezember 2015 der zweite große Aufwärtsimpuls, der bis zum Allzeithoch aus dem Jahr 2020 bei 2.074,97 USD reichte.
Anschließend setzte nach einem gescheiterten Ausbruchsversuch im März 2022 eine steile Verkaufswelle ein, die den Kurs des Edelmetalls rund die Hälfte der Zugewinne des Teilanstiegs seit August 2018 kostete. Allerdings wurde das dort ausgebildete Mehrfachtief zum Startpunkt für eine weitere massive Kaufwelle, die jetzt - wie in der letzten Multi-Timeframe-Analyse zu Gold erwartet - auf ein neues Rekordhoch geführt hat.
Vor Rallybeschleunigung im Wochenchart
Der Bereich um 2.077 USD ist nicht von ungefähr seit Jahren ein charttechnischer Ziel- und Umkehrpunkt. Denn hier liegt die 61,8 %-Projektion des langfristigen Anstiegs von 2001 bis 2011 abgetragen an den Start der zweiten großen Aufwärtsbewegung, dem Tief bei 1.047 USD aus dem Jahr 2015. Beide Bewegungen gehören zu einer noch größeren Rallyphase und die Fibonacci-Längenverhältnisse der Einzelstrecken limitieren dabei zunächst das Potenzial der folgenden Bewegung.
Gleichzeitig ist diese Zielmarke und Kurshürde bei 2.077 USD auch ein potenzieller mittelfristiger Buytrigger, denn der Ausbruch über die Zone um 2.075 USD und das Verlassen der mehrjährigen Handelsspanne würde im Umkehrschluss bedeuten, dass der Goldpreis sein Potenzial beim aktuellen Anlauf an die Marke eben nicht ausgeschöpft, sondern im Gegenteil weitere Aufwärtsdynamik entfachen und weiter entfernte Ziele aktivieren kann.
Und im Wochenchartintervall läge das nächste Ziel zunächst bei 2.180 bis 2.200 USD. Auf Sicht der kommenden Monate würde über dieser Zone aber schon die langfristige 76,4 %-Projektion der Rally der 2000er-Jahre bei 2.320 USD und darüber der Zielbereich um 2.430 USD in den Fokus rücken.
Die aktuell laufende Korrektur stellt dabei die langfristigen Chancen nicht infrage. Selbst Abgaben bis 1.910 USD wären nach der steilen Trendphase nicht ungewöhnlich und dürften dort wieder auf Käufer treffen, die den Ausbruch in Richtung 2.180 USD vollziehen können.
Im großen Bild wäre die Ausbruchschance erst bei Kursen unter 1.807 USD vergeben und Verluste bis 1.670 und 1.614 USD die Folge. Dort sollte sich der Aufwärtstrend dann auch langfristig fortsetzen, da andernfalls eine große Trendwende und ein Abverkauf bis 1.452 USD zu befürchten sind.
Korrekturbedarf im Tageschart
Nach der bis dato dreiteiligen Kaufwelle seit Anfang November hat der Goldpreis im Tageschart nach dem Anstieg über das alte Rekordhoch bei 2.079 USD und damit am 76,4 %-Projektionsziel der ersten Aufwärtsstrecke gedreht und eine starke Korrektur begonnen. Diese könnte jetzt ähnlich wie schon Ende Januar einiges an Performance wieder zunichtemachen und doch in eine weitere große Kaufwelle münden.
Ein Ende der Korrektur wäre aktuell bei einem Ausbruch über das Rekordhoch erfolgt und damit der Weg für Zugewinne bis an das bekannte Kursziel bei 2.135 und 2.152 USD, sowie später bis 2.180 USD geebnet.
Eine Ausweitung der Gegenbewegung käme dagegen erst zustande, wenn der Kursrückgang auch unter die starke Supportzone von 1.959 bis 1.976 USD führt. In diesem Fall käme es zu Abgaben bis 1.912 - 1.920 USD, ehe der Aufwärtstrend dort in eine neue Runde gehen dürfte. Darunter würden aber schon die Abwärtsziele aus der Wochenchartanalyse greifen.
Aufgrund der Stärke und Dynamik der bisherigen Rally und der unmittelbaren Chance auf neue Rekordhochs dürfte es aber zu einer Erholung ausgehend von 1.959 - 1.976 USD kommen, die letztlich zum Ausbruch auf neue Hochs führen sollte.
Im Stundenchart (noch) schwer ausgekontert
Nach dem Ausbruch aus einer Dreiecksformation hatte der Goldpreis Anfang Mai die Kaufwelle gestartet, die zum steilen Anstieg an und knapp über das Allzeithoch geführt hatte. Dadurch, dass der anschließende Abverkauf mindestens genauso steil verläuft, wie die Rally seit dem 02.05. ist fraglich, ob die obere Begrenzung der Formation, die aktuell erreicht wird, den Einbruch stoppen kann. Aufgrund der Impulsivität des Einbruchs ist eher von weiteren Abgaben bis 1.980 USD auszugehen, ehe eine größere Erholung folgen kann.
Auf Basis des Verlaufs des Kursrutsches im Stundenchart lässt sich aber schon jetzt sagen, dass ein Anstieg über 2.035 USD die Korrektur neutralisieren und ein Ausbruch über das Zwischenhoch bei 2.059 USD ein Kaufsignal generieren würde. Die Folge könnte der nächste, diesmal erfolgreiche Ausbruchsversuch über 2.074 USD werden.
Bricht der Kurs dagegen unter 1.980 und die Unterseite der vorherigen Range bei 1.971 bis 1.974 USD ein, wäre mit einem Abverkauf bis 1.930 USD zu rechnen, ehe sich der Goldpreis kurz vor der wichtigen Unterstützung bei 1.920 USD wieder nach Norden orientieren dürfte.
Charttechnisches Fazit: Trotz der heutigen Korrektur befindet sich der Goldpreis kurz vor einem erneuten, weitreichenden Kaufsignal, das kurzfristig für Zugewinne bis 2.135 und 2.180 USD sorgen dürfte. Darüber könnte eine mittelfristige Rally bis 2.320 USD führen.
Kurzfristig kommt es darauf an, ob die nahen Unterstützungen bei 1.971 und 1.959 USD Halt geben können. In diesem Fall wären neue Höchststände schon in den nächsten Tagen erreichbar. Unter 1.920 USD würde zumindest für den Goldpreis das passende Motto "Sell in May" lauten.
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