Analyse
12:40 Uhr, 20.11.2023

STO – Wie reagiert die Aktie auf die Umsatzwarnung?

Das Wetter und die zunehmende Zurückhaltung der Immobilieninvestoren belasten das Geschäft von Sto. Die Umsatzprognose wurde deshalb erneut revidiert.

Erwähnte Instrumente

  • STO SE & Co. KGaA
    ISIN: DE0007274136Kopiert
    Kursstand: 131,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • STO SE & Co. KGaA - WKN: 727413 - ISIN: DE0007274136 - Kurs: 131,000 € (XETRA)

War die erste Jahreshälfte noch von niedrigen Temperaturen und viel Niederschlägen dominiert, war das dritte Quartal von Hitzeperioden gekennzeichnet – alles keine guten Voraussetzungen für die Verarbeitung der Produkte von Sto. Hinzu kommen die derzeit herrschenden regulatorischen Unsicherheiten, da die Regierung bis dato noch nicht die notwendigen Beschlüsse gefasst hat, die endlich für mehr Klarheit in der Baubranche sorgen.

Inland schwächelt stärker

Der Konzernumsatz ging von Januar bis September folglich um 4,1 % auf 1,33 (VJ 1,38) Mrd. EUR zurück. Wenig überraschend fiel der Rückgang in Deutschland mit 5,6 % auf 562 (VJ 595) Mio. EUR heftiger aus als im Ausland mit 2,9 % auf 764 (VJ 786) Mio. EUR. Im Oktober lagen die Erlöse zwar schon wieder über dem Vorjahreswert, aber immer noch unter den internen Erwartungen.

Ein Lichtblick ist, dass die Rohertragsmarge in den ersten neun Monaten auf 53,3 (VJ 50,0) % verbessert wurde. Laut Vorstand war dies in erster Linie Preiserhöhungen und einem verbesserten Beschaffungsmanagement zu verdanken. Das Vorsteuerergebnis blieb dagegen unter dem Vorjahreswert und auch unter den Planungen. Greifbare Ergebniskennzahlen publiziert Sto in seinen Quartalsmeldungen traditionell leider nicht. Die Eigenkapitalquote liegt mit 61,5 (VJ 62,4) Prozent wie gewohnt auf hohem Niveau.

Angesichts der bisherigen Entwicklung in 2023 geht man bei Sto nun nicht mehr davon aus, die im August von 1,91 Mrd. EUR auf 1,76 Mrd. EUR reduzierte Umsatzprognose zu erreichen. Als neue Guidance wurden deshalb 1,71 Mrd. EUR ausgegeben. Das würde einem Minus von rund 4,5 % zum Vorjahreswert von 1,79 Mrd. EUR entsprechen. Wenigstens wurden die Ergebnisziele bekräftigt. Das EBIT soll zwischen 118 und 143 (VJ 129,7) Mio. EUR landen und für das Vorsteuerergebnis wird ein Wert von 117 bis 142 (VJ 128,3) Mio. EUR angestrebt – vorausgesetzt, die Wetterbedingungen verschlechtern sich nicht wesentlich in den letzten Wochen des laufenden Jahres.

Fazit: Obwohl Sto bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Umsatzprognose nach unten anpassen muss, hält sich die Reaktion des Marktes bislang in Grenzen. Die Sto-Aktie liegt derzeit lediglich rund 2 % im Minus. Das dürfte vor allem daran liegen, dass bei den Ergebnisaussichten bislang keine Abstriche gemacht wurden. Die Margen würden dann sogar steigen. Da an einer zunehmenden Dämmtätigkeit bei Gebäudefassaden mittel- bis langfristig kein Weg vorbeiführt, halte ich die Aussichten für den SDAX-Wert auch weiterhin für bestens, so dass die aktuellen Kurse in meinen Augen eher Kaufgelegenheiten für langfristig orientierte Anleger darstellen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,79 1,77 1,74
Ergebnis je Aktie in EUR 14,06 12,78 12,75
KGV 9 10 10
Dividende je Aktie in EUR 4,69 5,50 5,50
Dividendenrendite 3,57 % 4,19 % 4,19 %

*e = erwartet

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: STO SE & Co. KGaA (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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