Analyse
12:20 Uhr, 22.08.2023

STO – Sind das bereits Kaufkurse bei diesem Top-Smallcap?

Ungünstige Wetterverhältnisse haben dem Fassaden-Spezialisten Sto auch im zweiten Quartal zu schaffen gemacht. Die Umsatzprognose wurde deshalb zurückgenommen.

Erwähnte Instrumente

  • STO SE & Co. KGaA
    ISIN: DE0007274136Kopiert
    Kursstand: 129,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • STO SE & Co. KGaA - WKN: 727413 - ISIN: DE0007274136 - Kurs: 129,200 € (XETRA)

Eine Prognosesenkung ist man von diesem Vorzeigeunternehmen nicht unbedingt gewöhnt. Aufgrund der bis Mitte Mai unvorteilhaften Witterung für die Bau- und Renovierungsbranche und des damit einhergehenden Umsatzrückgangs im ersten Halbjahr sah sich die Unternehmensleitung von Sto jedoch zu diesem Schritt gezwungen. Die gute Nachricht: Die Ergebnisprognose wurde bekräftigt.

Von Januar bis Juni setzte Sto 856,3 (VJ 888,4) Mio. EUR um, was einem Rückgang von 3,6 Prozent entspricht. Häufige Niederschläge und tiefe Temperaturen haben dabei vor allem das Fassadengeschäft negativ beeinflusst.

In der Region Westeuropa reduzierten sich die Erlöse um 4,3 Prozent auf 674,0 (VJ 704,4) Mio. EUR. Neben der Witterung machte sich die Einschränkung von staatlichen Förderungen in Italien negativ bemerkbar.

In Nord-/Osteuropa lag der Umsatzrückgang mit 4,6 Prozent auf 82,1 (VJ 86,1) Mio. EUR in einer ähnlichen Größenordnung. Das Geschäft wurde dort durch negative Währungseffekte und durch den Einbruch der Neubauaktivitäten in Norwegen beeinträchtigt.

Der Raum Amerika/Asien/Pazifik kam hingegen auf ein leichtes Umsatzplus von 2,3 Prozent auf 100,2 (VJ 97,9) Mio. EUR. Dabei entwickelte sich vor allem das Geschäft in Amerika und im Pazifikraum positiv, wohingegen die Entwicklung in Asien vor allem aufgrund des rückläufigen Volumens in China unter den Erwartungen lag.

Die nach wie vor hohen Energiepreise und fortgesetzte Preisanstiege bei Zement oder Zukaufprodukten wie Mineraldämmstoffen setzten die Ergebnissituation bei Sto unter Druck. Das Unternehmen steuerte dem mit Kosteneinsparungen und Preiserhöhungen gegen, sodass die Rohertragsmarge auf 52,8 (VJ 50,2) Prozent anstieg. Das EBIT ging jedoch um 9,1 Prozent auf 58,2 (VJ 64,0) Mio. EUR und das EBT um 7,9 Prozent auf 57,9 (VJ 62,9) Mio. EUR zurück.

Durch den weiteren Abbau der Vorräte, stieg der operative Cashflow auf 33,1 (VJ minus 22,2) Mio. EUR deutlich an. Das Nettofinanzguthaben lag mit 91,4 (Ende 2022: 114,4) Mio. EUR immer noch auf einem auskömmlichen Niveau. Das gilt auch für die Eigenkapitalquote von 60,4 (VJ 62,4) Prozent.

Weniger Umsatz erwartet

Der bisherige Geschäftsverlauf hat das Sto-Management dazu veranlasst, die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2023 anzupassen. Anstatt eines Umsatzanstiegs auf 1,91 (VJ 1,79) Mrd. EUR wird nun ein leichter Rückgang auf 1,76 Mrd. EUR erwartet. Da das geplante Investitionsbudget in Höhe von 71 Mio. EUR nicht ganz ausgeschöpft wird – es wird von 50 Mio. EUR ausgegangen – wird das EBIT nach wie vor in einer Bandbreite zwischen 118 und 143 (VJ 129,7) Mio. EUR verortet. Auch die EBT-Spanne bleibt mit 117 bis 142 Mio. EUR unverändert.

Fazit: Der Kurs der Sto-Vorzugsaktie hat auf die Halbjahreszahlen und die Senkung der Umsatzprognose nicht reagiert. Der SDAX-Wert notiert exakt auf dem Vortagsniveau. Allerdings hat der Anteilsschein seit dem Jahreshoch im Mai bei 190 Euro in den letzten Wochen kräftig Federn lassen müssen und etwas über 30 Prozent n Wert verloren. Da ich von Sto langfristig überzeugt bin und die Aktie attraktiv bewertet ist, nutze ich die Kursschwäche, um meinen Bestand auszubauen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,79 1,84 1,93
Ergebnis je Aktie in EUR 14,06 12,78 13,59
KGV 9 10 10
Dividende je Aktie in EUR 4,69 5,50 5,50
Dividendenrendite 3,61 % 4,23 % 4,23 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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