Analyse
12:30 Uhr, 17.11.2025

STEYR - Die Gewinnwarnung, von der jeder schon wusste?

Bereits im letzten Quartalsbericht fand das Management von Steyr jede Menge Worte, um zu umschreiben, dass man die Jahresprognose eventuell nicht packen wird.

Erwähnte Instrumente

  • Steyr Motors AG
    ISIN: AT0000A3FW25Kopiert
    Kursstand: 42,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Steyr Motors AG - WKN: A40TC4 - ISIN: AT0000A3FW25 - Kurs: 42,800 € (XETRA)

Jetzt hat man sich zur Gewinnwarnung durchgerungen und die fällt saftig aus. Die Ziele für 2025 wurden massiv zusammengestrichen. Gleichwohl verweist das Unternnehmen weiterhin auf die guten Perspektiven für das kommende Jahr und 2027.

Steyr Motors erwartet für das Geschäftsjahr 2025 nun einen Umsatz von 48 Mio. bis 52 Mio. EUR (aktuelle Analystenerwartung 58,5 Mio. EUR) , was einem Plus von 15 % bis 25 % gegenüber 2024 entspricht. Die bereinigte operative EBIT-Marge soll etwa 13 % bis 16 % (aktuelle Analystenerwartung 16,8 %) erreichen. Damit fällt die neue Schätzung deutlich verhaltener aus als die bisherige Prognose, die einen Umsatzanstieg von mindestens 40 % und eine EBIT-Marge von über 20 % vorsah. Das Management begründet die Anpassung mit Auftragsverschiebungen internationaler Regierungskunden sowie verzögerten Budgetfreigaben in staatlichen Beschaffungsprozessen. Die finanziellen Effekte schlagen direkt durch: Höhere Fertigungs- und Personalkosten treffen auf eine im Jahresverlauf geringer als erwartet realisierte Umsatzbasis. Der Nettogewinn dürfte damit in etwa nur halb so hoch ausfallen, wie zunächst prognostiziert.

Verzögerte Bestellungen belasten kurzfristig

Die verschobenen Aufträge liegen im knapp zweistelligen Millionenbereich und sollen nach aktueller Einschätzung erst 2026 umsatzwirksam werden. Zusätzlich rechnet das Unternehmen damit, dass ein Teil der ursprünglich für 2025 erwarteten neuen Bestelleingänge erst im kommenden Jahr beauftragt wird. Besonders betroffen sind hochmargige Lizenzumsätze, die sich stichtagsbedingt in das Folgejahr verschieben. Trotz dieser temporären Dämpfer verweist das Unternehmen auf die Dynamik der laufenden Sales-Pipeline und die Möglichkeit kurzfristiger Abrufe, die zumindest einen Teil der Lücke schließen könnten. CEO Julian Cassutti betont, dass sich die Verzögerungen im Wesentlichen aus längeren Budgetprozessen staatlicher Institutionen ergeben und nicht aus operativen Problemen.


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Globale Expansion trägt erste Früchte

Parallel zur Prognosekorrektur zeigt das operative Geschäft klare Fortschritte in der Internationalisierung. Neue Distributionspartnerschaften im Vereinigten Königreich und in Griechenland stärken den maritimen Vertrieb und die lokale Serviceinfrastruktur. Der Markteintritt in Polen, der neue Standort in Dubai und die Ausweitung der Aktivitäten in China und Südostasien untermauern die wachsende globale Reichweite. Besonders relevant ist das Joint Venture mit Shangyan Power in Singapur, das ein garantiertes Umsatzvolumen von rund 65 Mio. EUR und einen EBIT-Beitrag von 13 Mio. EUR über fünf Jahre sichern soll.

Ein zentraler Meilenstein ist die Zertifizierung nach dem chinesischen C2-Emissionsstandard, die nur zehn Monate nach der Büroeröffnung in Peking erteilt wurde. Diese Zulassung erschließt Zugang zum größten Schiffbaumarkt weltweit und öffnet ein zusätzliches Umsatzpotenzial von mindestens 100 Mio. EUR bis 2030.

Mit der M12 Power Unit steigt Steyr Motors in das Geschäft der mobilen Energieversorgung ein. Das Unternehmen sieht hierfür bis 2030 ein kumuliertes Umsatzpotenzial von deutlich über 100 Mio. EUR. Konkretes Kundeninteresse gibt es bereits, insbesondere aus dem Bereich laserbasierter Anti-Drohnen-Systeme und anderer einsatzkritischer Sicherheitsanwendungen. Die potenziellen Umsätze aus diesem neuen Segment sind weder im aktuellen Auftragsbestand noch im Businessplan berücksichtigt und gelten damit als zusätzlicher Wachstumsbeschleuniger.

Zielbild 2027 bleibt unverändert

Trotz der kurzfristigen Rückschläge hält der Vorstand an seinen Zielen fest. Bis 2027 strebt Steyr Motors weiterhin einen Umsatz von rund 140 Mio. EUR und ein EBIT von etwa 40 Mio. EUR an. Der bestehende Auftragsbestand von mehr als 300 Mio. EUR bis 2030 bildet nach Unternehmensangaben eine robuste Grundlage für organisches Wachstum. Cassutti verweist zudem auf laufende Gespräche über zusätzliche Aufträge und auf mögliche M&A-Optionen, die das profitable Wachstum ergänzen sollen.

Fazit: Die Prognoseanpassung zeigt die Verwundbarkeit eines stark projektbasierten Geschäfts mit staatlichen Kunden, doch die Belastung bleibt wohl zeitlich begrenzt. Die hohen Wachstumserwartungen wurden dennoch enttäuscht. Gehen die weiteren Prognosen auf, dann könnte Steyr 2027 mehr als 5 EUR pro Aktie verdienen. Das KGV dann einstellig. Die Steyr-Aktie legt nach einem Rutsch auch gleich wieder einen deutlichen Rebound hin. D.h. eine Stabilisierung um die 40 EUR-Kursmarke sollte gelingen können. Das Management hat jetzt seinen Kredit aufgebraucht. Daher zählt nur noch eines: Liefern!

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Jahr 2024 2025e* 2026e*
Umsatz in Mio. EUR 42 58,00 92,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,49 1,72 3,33
KGV 29 25 13
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,96 1,80
Dividendenrendite 0,00% 2,23% 4,19%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Steyr Motors AG-Aktie
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