Steuersparmodelle: Das 250 Mrd. USD - Problem
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Schlupflöcher in Gesetzen ermöglichen es Unternehmen, jährlich bis zu 250 Mrd. USD an Steuern zu sparen. Von diesen 250 Mrd. entfallen ungefähr 100 Mrd. auf Entwicklungsländer und 150 Mrd. auf entwickelte Länder. Die Summen sind groß, doch in die richtige Perspektive gesetzt verlieren sie auch wieder einen Teil ihrer Größe.
Im Jahr 2013 nahmen alle OECD Länder zusammen ungefähr 15,5 Billionen USD an Steuern ein. 150 Mrd. davon sind ein knappes Prozent. Würden also alle Unternehmen brav ihre Steuern zahlen, dann könnten die Steuern für alle anderen entweder um ein Prozent gesenkt oder das Budgetdefizit reduziert werden.
Ein Prozent klingt nicht nach viel, doch über die Jahre gesehen macht es sehr viel aus. Hinzu kommen noch entgangene Steuern aufgrund von Steuerhinterziehung und Steuerflucht reicher Privatpersonen. Es ist sehr schwer festzustellen, wie hoch die entgangenen Steuereinnahmen in diesem Bereich sind. Es wird jedoch geschätzt, dass an die 20 Billionen von Privatpersonen in Steueroasen gehalten werden, um Steuern zu sparen. Entgehen Staaten auf diese Summe pro Jahr 1% an Steuern, dann entspricht dies 200 Mrd. jährlich.
In einer groben Schätzung kann man davon ausgehen, dass bei korrekter Besteuerung die Einnahmen der Staaten um ca. 2% höher wären. In Deutschland ließen sich über diese Mehreinnahmen die gesamten Kosten der Flüchtlingskatastrophe decken. Im Fall von Deutschland bedeutet das: die korrekte Versteuerung von Einkommen hilft dabei, über eine Millionen Menschen zu schützen, zu ernähren und zu integrieren. Setzt man die Steueroptimierung von Unternehmen und Individuen in diese Perspektive, dann sollte allein aus moralischen Gründen klar sein, was zu tun ist.
So einfach ist die Welt natürlich nicht. Steuereinnahmen sind selten zweckgebunden. Steuern verschwinden im großen Staatsmoloch und keiner weiß so ganz genau, was eigentlich damit geschieht. Politiker setzen Steuern teilweise ein, um ihre persönlichen Visionen umzusetzen. Der Rechnungshof deckt Jahr um Jahr Steuerverschwendung in Milliardenhöhe auf.
Es ist einfach, von Unternehmen zu fordern freiwillig höhere Steuern zu zahlen, doch wenn man sieht, wohin die Gelder dann teils fließen, zweifelt man an der Sinnhaftigkeit. Die Schließung von Steuerschlupflöchern sollte mit besseren Regeln für den Einsatz von Steuergeldern Hand in Hand gehen, um zu verhindern, dass Mehreinnahmen in unsinnigen Projekten verschwinden.
Momentan denkt noch niemand daran, auch die Politik mehr in die Pflicht zu nehmen und Steuerverschwendung einzudämmen. Derzeit geht es eher darum, die bestehenden Schlupflöcher zu stopfen. Das muss unbedingt getan werden, denn die Nutzung von Schlupflöchern ist nicht nur für Staaten ein Problem.
Für die Fortune 500 Unternehmen lag der genaue Betrag Ende 2014 bei 2,049 Billionen USD (Grafik 2). Diese Summe verteilt sich auf mindestens 7.619 Tochtergesellschaften, die in Steueroasen liegen. Das muss man sich vorstellen! Die Verwaltung von über 7.000 Gesellschaften – und seien es nur Briefkästen - muss man erst einmal auf die Beine stellen. Der Aufwand lohnt sich allerdings, da Unternehmen inzwischen an die 600 Mrd. USD an Steuern sparen konnten.
Für Regierungen ist es frustrierend, so viel unerreichbares Geld in Übersee sehen zu müssen. Den USA entgehen schätzungsweise 50 Mrd. an Steuern pro Jahr über das Steuersparmodell der Unternehmen. Es sind allerdings nicht nur Regierungen, die sich über die Steuern Gedanken machen sollten, sondern auch Anleger.
Anleger vergessen häufig, dass ein Teil der Barreserven der Unternehmen nicht zugänglich sind. Sie sind dadurch nicht wertlos, aber sehr viel weniger wert. Anleger können durchschnittlich 30% von den im Ausland gehaltenen Barreserven abziehen und erhalten so den tatsächlich zur Verfügung stehenden Betrag.
Die latente Steuerlast für Apple beträgt 10% der derzeitigen Marktkapitalisierung des Unternehmens. Darüber hinaus verfügt Apple laut Bilanz über Vermögenswerte von 273 Mrd. Die Barreserven sind in dieser Summe inkludiert. Die Verbindlichkeiten liegen bei 147 Mrd. Apples Nettovermögenswerte liegen demnach bei 126 Mrd. Die Hälfte davon machen latente Steuern aus. Zieht man diese ab, dann hat Apple lediglich Nettovermögenswerte von 66 Mrd. Das Preis-Buchwert-Verhältnis steigt von 5 auf 10. Unter diesen Umständen kauft man Apple Aktien kaum wegen der Vermögenswerte. Dessen sollten sich Anleger bei Apple und auch bei anderen Unternehmen bewusst sein.
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Es wäre höchste Zeit einmal ein Gesetz zu machen, dass Steuerverschwendung mindestens genau so hart bestraft wie Steuerhinterziehung!
Und wir kleinen können steuern noch besser VERMEIDEN als die grossen..... DAS IST UNSERE STAERKSTE WAFFE GEGEN DEN STAATSTERRORISMUS...
Spassvogel wie soll das denn gehen wenn der Kleine Mann mit der Lohnabrechnung bereits enteignet wird vom Staat.
Jetzt bleibt nur noch eine Frage: Was geschieht mit den 20 Bill. in den Steuer-Oasen?
Ich stelle mich mittlerweile auf folgenden Standpunkt (bitte nicht ganz ernst nehmen, aber im Kern schon so gemeint)
Jeder Euro, den der Staat von mir und anderen Steuerzahlern nicht bekommt, ist besser investiert, als wenn der deutsche Staat ihn hätte.
Der macht damit sowieso nur Blödsinn: Rettung Griechenlands, Flüchtlingspolitik, seit dem Wochenende Milliarden an Erdogan ... - nur für uns selbst in Deutschland wird das Geld nicht ausgegeben: Kindergartenplätze fehlen, marode Straßen, zerrüttete Sozialsysteme und und und ...
Keine Steuern dem Staat ...