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09:32 Uhr, 29.01.2009

Steinbrück lehnt Staatshilfe für Schaeffler/Conti ab

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Herzogenaurach/Hannover (BoerseGo.de) - Vertreter der Autozulieferer Schaeffler und Continental haben am späten Mittwochabend in Berlin mit Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und den Regierungschefs von Bayern, Horst Seehofer (CSU), und Niedersachsen, Christian Wulff (CDU) über einen Ausweg aus der finanziellen Schieflage gesprochen. Die Gespräche seien "konstruktiv" verlaufen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am frühen Donnerstagmorgen mit. "Die beteiligten Unternehmen werden in den nächsten Wochen ein tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept vorlegen, das mit den wichtigsten beteiligten Banken abgesprochen ist. Das ist eine Voraussetzung für weitere Verhandlungen mit Bund und Ländern unter der koordinierenden Federführung des Bundes", heißt es in einer Erklärung des Wirtschaftsministeriums.

Unterdessen lehnt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück staatliche Hilfen für Schaeffler weiterhin ab. "Es ist nicht Aufgabe des Staates, in solchen Fällen einzugreifen, in denen unternehmerische Entscheidungen möglicherweise nicht durchdacht genug waren", sagte der SPD-Politiker der "Berliner Zeitung". "Wir können es doch keinem Menschen erklären, Unternehmen, hinter denen Milliarden-Vermögen stehen, mit Steuergeldern zu unterstützen." Auf die Frage, ob die Regierung einen Rettungsschirm über die Schaeffler-Gruppe spannen werde, antworte Steinbrück mit: "Ganz klares Nein."

Auch in der Industrie stößt der Ruf der angeschlagenen Schaeffler-Gruppe nach Staatshilfen auf geteiltes Echo. "Wir werden uns an entsprechender Stelle, auch politisch, dagegen aussprechen", sagte ein hochrangiger Bosch-Manager der Branchen- und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche". Wenn der Staat angeschlagenen Unternehmen helfe, benachteilige das die gesunden Unternehmen.

VW-Vorstandschef Martin Winterkorn hingegen befürwortet einen Rettungsplan für Schaeffler: "Wir haben ein Interesse daran, dass uns Continental und Schaeffler als Lieferanten erhalten bleiben", sagte Winterkorn am Rande der Eröffnung des neuen Porsche-Museums in Stuttgart der Automobilwoche. Staatshilfen für seine Wettbewerber lehnt der VW-Chef dagegen ab: "Das ist nicht gut für den Wettbewerb, was da passiert", sagte Winterkorn zu den angekündigten Milliardenhilfen des französischen Staates für Renault und Nissan.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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