Steigen die Zinsen doch stärker?
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- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 33.981,80 $ (NYSE)
Der Präsident der Federal-Reserve-Bank von St. Louis, James Bullard, hat sich für mehrere weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed ausgesprochen, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Den endgültigen Leitzins sieht Bullard weiter in einer Spanne von 5,5 % bis 5,75 %, wie Bullard in einem Reuters-Interview vom Dienstag sagte. Dies würde Zinserhöhungen um insgesamt noch 0,75 Prozentpunkte vom aktuellen Niveau erfordern. Im Gegenzug dazu preist der Markt aktuell nur noch einen weiteren Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 bis 5,25 % ein.
Die Erwartungen einer US-Rezession ignorierten den nach wie vor starken Arbeitsmarkt, sagte Bullard. Es gebe immer noch Ersparnisse aus der Pandemie, die in die Wirtschaft flössen. Die Tatsache, dass der Fortschritt bei der Inflation bisher nicht sehr klar sei bedeute, dass die Leitzinsen weiter angehoben werden müssten. Ein angemessen restriktiver Leitzins liege weiter in einer Spanne von 5,50 % bis 5,75 % und er neige dazu, den Leitzins für länger hoch zu halten, so Bullard. Die Risiken, dass die Probleme im Bankensektor auch anderswo für Probleme sorgten, hätten sich vermindert.
Bei der nächsten Zinssitzung am 3. Mai sollte sich die Fed mit einer Forward Guidance, also der Prognose der künftigen Geldpolitik, zurückhalten und sich stattdessen alle Optionen offen halten, so Bulllard.
James Bullard gilt als ausgesprochener Falke im Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed. Er ist in diesem und dem kommenden Jahr nicht stimmberechtigt im FOMC. Turnusgemäß verfügt jeweils nur ein Teil der FOMC-Mitglieder über ein Stimmrecht bei den Zinsentscheiden.
Mit Atlanta-Fed-Chef Ralph Bostic äußerte sich ein anderer Fed-Vertreter am Dienstag deutlich weniger hawkish als Bullard. Im Finanzsender CNBC sprach sich Bostic für eine weitere Zinserhöhung und dann einen konstanten Leitzins aus. Die Inflation dürfte allerdings auch nach Einschätzung von Bostic weiter erhöht bleiben, weswegen auch der Chef der Atlanta-Fed keine schnellen Zinssenkungen erwartet, wie dies der Markt bereits ab der zweiten Jahreshälfte einpreist. Die US-Notenbank bleibe entschlossen, die Inflation wieder auf 2 % zu senken, betonte Bostic.
Die Inflationsrate in den USA war von 6,0 % im Februar auf 5,0 % im März gesunken, wie in der vergangenen Woche mitgeteilt wurde. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise ausgeklammert werden, stieg allerdings gleichzeitig leicht von 5,5 % auf 5,6 %. Im Juni 2022 hatte die Inflationsrate mit 9,1 % den höchsten Stand seit November 1981 erreicht.
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