Steigen die US-Leitzinsen zu langsam?
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Die W&W Asset Management GmbH (W&W AM) geht davon aus, dass die amerikanische Notenbank (Fed) den Zielzinssatz noch im Sommer dieses Jahres auf mindestens 3,25 Prozent erhöhen wird. Bislang hat sie im gegenwärtigen Zinserhöhungszyklus die Leitzinsen vom historischen Rekordtief bei 1 Prozent auf 2,75 Prozent erhöht.
Gemessen an früheren Phasen eines überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums müsste der US-Leitzins noch auf mindestens 4,5 Prozent steigen, so die Experten in einem aktuellen Marktkommentar. Da heute im Unterschied zu früheren Boomphasen aufgrund unterdurchschnittlicher Inflationsgefahren ein bewusstes Abbremsen des Wirtschaftswachstums nicht notwendig sein dürfte, wäre es aus Sicht der W&W AM ausreichend, ein neutrales Leitzinsniveau von etwa 4,25 Prozent zu erreichen. Diese Position nehme derzeit offenbar die amerikanische Notenbank ein. Somit stehe gegenwärtig weniger das zu erwartende oder das von der Fed angestrebte Zinsniveau im Mittelpunkt des Interesses. Sondern die Frage, über welchen Zeitraum hinweg die amerikanische Notenbank die Leitzinsen erhöhen wird.
Wie schon während früherer Zins- und Konjunkturzyklen scheine auch dieses Mal die Gefahr recht groß zu sein, dass die Fed zu lange an ihrer Strategie der moderaten Zinsschritte festhält, so W&W AM. Dadurch könnte sie die eintretende Verlangsamung des Wachstums unnötig verschärfen und mögliche Krisen auf den Kapitalmärkten – oder dieses Mal vor allem am US-Immobilienmarkt – zumindest mit verursachen.
Aus heutiger Sicht wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Fed angesichts des sehr soliden Wirtschaftswachstums in den letzten anderthalb Jahren die Zeit genutzt hätte, mittels etwas größerer Zinsschritte das neutrale Zinsniveau rascher zu erreichen, schreiben die Anlagestrategen von W&W AM in der Marktinformation.
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