Analyse
09:15 Uhr, 09.06.2023

STEICO – Kommt bald die Übernahme?

Wie die Analysten von Hauck & Aufhäuser nach dem Kapitalmarkttag des Unternehmens berichten, habe man dort einen gemischten Eindruck gewonnen.

Erwähnte Instrumente

  • STEICO SE - WKN: A0LR93 - ISIN: DE000A0LR936 - Kurs: 46,650 € (XETRA)

Während der Mehrheitsverkauf des Großaktionärs und Gründers scheinbar bald unter Dach und Fach sein könnte, läuft es operativ eher schleppend. Die Konkurrenz macht dem Unternehmen das Leben schwer, denn sie bietet derzeit Ware zu Dumpingpreisen an.

Mehrheitsverkauf auch ohne Angebot an alle Aktionäre möglich

Sollte der Gründer, Udo Schramek, seinen Anteil von 61,1 Prozent außerbörslich verkaufen, löst das allerdings nicht automatisch ein Übernahmeangebot an die freien Aktionäre aus. Da Steico nur im Freiverkehr notiert, greift die bekannte 30-Prozent-Regel nicht.

Während die langfristigen Perspektiven bei Steico intakt zu sein scheinen, dürfte sich kurzfristig der Gegenwind noch deutlich verstärken. Die neu in das Öko-Geschäft eingetretene Ziegler Group baut ihre Kapazitäten rasch aus. Da Ziegler aber über kein etabliertes Vertriebsnetz verfügt, versucht der Konkurrent, Steico preislich zu unterbieten.

Ziegler gewährt derzeit rund 40 Prozent Abschlag auf gängige Marktpreise, heißt es. Damit würde Ziegler sogar unter Produktionskosten verkaufen. Das dürfte sich zwar nicht dauerhaft aufrechterhalten lassen, führt aber erst einmal zu Verwerfungen an den Märkten. Das dürfte sich bei Steico in sinkenden Umsätzen und Gewinnen widerspiegeln. Die Analysten rechnen damit, dass die Probleme bis ins kommende Jahr hinein anhalten werden und senkten ihr Kursziel von 70 auf 58 EUR ab.

Der geplante Verkauf des Großaktionärs könnte innerhalb der kommenden vier Wochen über die Bühne gehen. Die Verhandlungen seien wohl fortgeschritten. Ob der neue Käufer mit einem Angebot an alle Aktionäre herantritt, sei derzeit aber noch ungewiss.

Die Analysten senken ihre Schätzungen für die EBIT-Marge und den Umsatz im laufenden Jahr deutlich ab. Die EBIT-Marge soll nur noch bei 8,2 statt bislang 10,5 Prozent liegen. Das liegt unterhalb der Guidance des Unternehmens; eine Gewinnwarnung scheint somit realistisch zu sein.

Fazit: Steico ist momentan gefangen zwischen zwei Stühlen. Einerseits verschlechtert sich die fundamentale Situation dramatisch schnell und signalisiert eigentlich niedrigere Kurse. Eine Übernahme könnte jedoch die schlechten Fundamentaldaten vergessen machen, wenn der neue Großaktionär mit einem vernünftigen Angebot für alle Aktionäre um die Ecke biegt. Die Chancen stehen wohl fifty/fifty. Guter Rat ist hier teuer.

aktueller Konsens der sinken dürfte

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 445,00 432,00 489,00
Ergebnis je Aktie in EUR 3,40 1,98 2,67
KGV 14 24 17
Dividende je Aktie in EUR 0,40 0,40 0,40
Dividendenrendite 0,86 % 0,86 % 0,86 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

STEICO SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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