Kommentar
10:36 Uhr, 04.11.2022

Starinvestor befürchtet Hyperinflation und globalen Kollaps

Der von Paul Singer gegründete Hedgefonds Elliott Management verwaltet 56 Milliarden Dollar an Anlagegeldern. In einem Schreiben an seine Investoren warnte der Hedgefonds jetzt vor einer Krise ungeahnten Ausmaßes.

Die Welt befinde sich "auf dem Weg zur Hyperinflation", die einen "globalen gesellschaftlicher Zusammenbruch und zivile oder internationale Unruhen" zur Folge haben könnte, schrieb Elliott Management in einem Brief an seine Investoren, aus dem die "Financial Times" zitierte. Eine solche Entwicklung sei zwar nicht sicher, aber die Welt bewege sich derzeit in diese Richtung.

Als Hyperinflation wird eine Phase mit sehr hohen Inflationsraten bezeichnet, wobei es allerdings keine einheitliche Definition gibt, ab welchen Inflationsraten eine Hyperinflation vorliegt.

Elliott Management kritisierte in dem Schreiben, dass die Notenbanken "unehrlich" bezüglich der Gründe für die hohe Inflation seien. Während die Notenbanken offiziell auf Lieferkettenengpässe verwiesen, sei eigentlich die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken, die mit der Corona-Pandemie ihren Höhepunkt erreichte, für die hohe Inflation verantwortlich.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Geldmenge weltweit in praktisch allen Währungsräumen rasant gestiegen. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Geldmenge M1 in der Eurozone, die etwas vereinfacht sämtliche Kontoguthaben von Nichtbanken sowie das umlaufende Bargeld umfasst.

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In seinem Schreiben warnt Singer, dass die "außergewöhnliche" Zeit des billigen Geldes zu Ende gehe und dies eine Reihe von Entwicklungen möglich mache, die es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gegeben habe. "Anleger sollten nicht davon ausgehen, dass sie 'alles gesehen' haben“, wenn sie die Höhen und Tiefen der Bullen- und Bärenmärkte der vergangenen Jahrzehnte miterlebt hätten, heißt es in dem Schreiben.

Trotz der starken Kursrückgänge in den vergangenen Quartalen seien die Märkte angesichts der vielen vorhandenen Risiken nicht weit genug gefallen, so Elliott. Die "Alles-Rally" die auf dem Höhepunkt des Bullenmarktes zu beobachten gewesen sei und die bei allen Arten von riskanten Vermögenswerten zu stark übertriebenen Bewertungen geführt habe, könne sich weiter in ihr Gegenteil umkehren.

Es gebe so viele "beängstigende und ernsthaft negative Möglichkeiten", dass mit einer "sehr nachteiligen Auflösung der Alles-Blase“ zu rechnen sei. Ein Rückgang um 50 Prozent vom Hoch zum Tief sei dabei "normal", was auf weitere deutliche Kursverluste an den wichtigsten Aktienmärkten hindeuten könnte, so Elliott Management.


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  • Takeprofit_01
    Takeprofit_01

    Armageddon, Doomsday, Day of Reckoning, Independence Day, .... - wieso das menschliche Gehirn viel stärker auf Bad News anspringt?

    13:24 Uhr, 04.11.2022
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Und warum hat Elliott Management dann zuletzt Aktien gekauft? Zum Beispiel PayPal, zum Beispiel Pinterest usw. usf.?

    13:12 Uhr, 04.11.2022

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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