STARBUCKS – Zurück auf Los. Der neue CEO hat noch viel zu beweisen (Q2 2025)
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Erwähnte Instrumente
- Starbucks Corp.Kursstand: 84,850 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Starbucks Corp. - WKN: 884437 - ISIN: US8552441094 - Kurs: 84,850 $ (Nasdaq)
Eine Rally ohne Fundament – und doch gefeiert wie ein Comeback
Ein Kursplus von 75 auf über 115 USD – was wie ein Befreiungsschlag aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als reine Hoffnungsrally. Allein der Wechsel an der Spitze – ein erfolgreicher CEO von Chipotle – reichte offenbar, um die Fantasie der Börse zu beflügeln. Fundamental hat sich hingegen kaum etwas verbessert.
Dann kam die Ernüchterung: neue Zölle, alte Probleme. Weder die Herausforderungen in China noch die strukturellen Schwächen im US-Geschäft sind vom Tisch. Und auch die Zahlen für das zweite Quartal 2025 lassen kaum Luft nach oben. Die Erwartungen? Gedämpft. Trotzdem bleibt die Aktie bemerkenswert widerstandsfähig. Der Rücksetzer um "nur" 6 % auf 79 USD wirkt fast schon gnädig – zurück auf Los, könnte man sagen.
Mit einem KGVe von 27x bleibt das Papier ambitioniert bewertet – über dem historischen Schnitt, obwohl die Margen auf einem Mehrjahrestief notieren. Analysten reagieren bereits: Die Gewinnschätzungen werden reihenweise nach unten revidiert. Für die kommenden drei Jahre erwartet der Markt im Schnitt nur noch 8 % Gewinnwachstum p.a. – und 6 % beim Umsatz.
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Starbucks Q2 2025 – Zwischen Rückschritt und Renaissance
Die Zahlen? Auf den ersten Blick enttäuschend. Während Investoren die Augenbrauen über sinkende Margen und einen deutlich eingebrochenen Gewinn heben, sprechen CEO Brian Niccol und CFO Cathy Smith nicht von Rückzug, sondern von Aufbruch. Schauen wir mal auf die Zahlen.
Mit Umsätzen in Höhe von 8,76 Milliarden US-Dollar verfehlte Starbucks zwar knapp die Erwartungen der Analysten, konnte im Jahresvergleich aber dennoch ein Plus von 2,3 % verbuchen. Der Gewinn je Aktie hingegen enttäuschte deutlicher: 0,41 Dollar standen am Ende unter dem Strich – ein Rückgang um satte 40 % gegenüber dem Vorjahr und deutlich unter dem Konsens von 0,49 Dollar. Auch die operative Marge geriet unter Druck. Mit 8,2 % lag sie um 460 bps unter dem Vorjahreswert und weit entfernt von dem, was Starbucks historisch gewohnt ist.
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Ein wiederkehrendes Muster setzt sich fort: Die Kundenfrequenz sank weltweit um 2 %, während der durchschnittliche Ticketwert um 1 % stieg. Es ist mittlerweile das fünfte Quartal in Folge, in dem die Transaktionen rückläufig sind, obwohl die Konsumausgaben pro Besuch wachsen. Was auf dem Papier nach Kaufkraft aussieht, signalisiert in Wahrheit eine Erosion der Kundenzahl – ein Umstand, der tiefgreifende strukturelle Fragen aufwirft.
Am härtesten traf es – wenig überraschend – Nordamerika. Das einstige Herzstück des Konzerns lieferte im zweiten Quartal lediglich ein Umsatzplus von 1 %, während der operative Gewinn um mehr als ein Drittel einbrach. Die operative Marge rutschte hier um 640 bps auf nur noch 11,6 % ab. In den USA fielen die vergleichbaren Umsätze um 2 %, die Transaktionen sogar um 4 %. Das durchschnittliche Kundenticket legte zwar leicht zu, doch das reichte nicht aus, um die Lücke zu schließen. Es ist der klare Beleg dafür, dass Starbucks derzeit in seinem Heimatmarkt Marktanteile verliert – trotz aller Marketingoffensiven, Personalinitiativen und Menüoffensiven.
Ein anderes Bild bietet sich im internationalen Geschäft. Dort konnte Starbucks die Erwartungen teilweise übertreffen. Die Umsätze stiegen um 6 % auf 1,87 Milliarden Dollar, die Transaktionen legten um 3 % zu, und sogar China – lange Zeit Krisenherd – stabilisierte sich. Die dortigen Transaktionen stiegen um 4 %, die Umsätze blieben insgesamt konstant. Für ein Land, das in den vergangenen Quartalen teils zweistellige Rückgänge verzeichnete, ist das ein Achtungserfolg. Deswegen hält sich die Aktie wohl auch vergleichbar gut. Auch in anderen internationalen Märkten wie Japan, dem Vereinigten Königreich und Kanada scheint die „Back to Starbucks“-Strategie erste Früchte zu tragen.
Im dritten Segment, dem Channel Development – also dem Geschäft über Partner wie PepsiCo – gingen Umsatz und operativer Gewinn jeweils um 2 bzw. 11 % zurück. Die Margen blieben mit 47,3 % zwar hoch, fielen aber ebenfalls signifikant im Vergleich zum Vorjahr. Hier macht sich der Rückgang im „Global Coffee Alliance“-Geschäft ebenso bemerkbar wie gestiegene Produktkosten und schwächere Ergebnisse aus Joint Ventures.
Der „Back to Starbucks“-Plan, vor rund sieben Monaten initiiert, gibt etwas Hoffnung. Die vier zentralen Säulen dieses Plans – Fokus auf die Mitarbeiter („Green Apron Partners“), Rückkehr zum „Third Place“-Erlebnis, Serviceorientierung statt Technikzentrierung, und Innovation mit Kaffee als Herzstück. So wurde ein neues Schichtplanungstool eingeführt, das die Flexibilität im Personalmanagement massiv verbessert hat und die Zahl kurzfristig nicht besetzter Schichten deutlich reduzierte. Die Fluktuation unter den Store-Mitarbeitern fiel auf ein Rekordtief von unter 50 %. Zumindest die Mitarbeiter laufen nicht mehr direkt davon.
Im operativen Bereich überraschte vor allem der Verzicht auf weitere Technikoffensiven. Statt Millionen in neue Geräte wie die Siren-Cold-Brew-Stationen zu stecken, setzt Starbucks auf algorithmusgesteuerte Bestelllogiken, die Wartezeiten spürbar reduzieren. In Pilotstores fiel die durchschnittliche Wartezeit um zwei Minuten – bei gleichzeitig höherem Transaktionsvolumen.
Während Starbucks Rewards in den letzten Jahren im Zentrum stand, lenkt man nun vermehrt Aufmerksamkeit auf die große Gruppe der „Non-Members“, die für mehr als die Hälfte aller Transaktionen verantwortlich ist. Marketingkampagnen wie „Starbucks Mondays“ oder der Ausbau von Preistransparenz in der App zielen genau auf diese Gruppe.
Starbucks hat mittlerweile in über 25 % seiner US-Filialen digitale Menüboards installiert – eine technologische Basis, die künftig tageszeitabhängiges Pricing, Menüwechsel und differenzierte Angebote ermöglichen könnte. Gerade im Rahmen der Nachmittagsstrategie könnte das zum echten Umsatzhebel werden.
Und schließlich signalisiert der wiederholte Verweis von CFO Cathy Smith auf einen wichtigen Wandel: Weg vom Fokus auf reines Wachstum, hin zu kontrollierterem, renditeorientierten Ausbau. Smith kündigte bereits an, man werde 2025 verstärkt mit Zero-Based-Budgeting arbeiten.
Fazit
Am Ende bleibt ein zwiespältiges Bild: Die Zahlen enttäuschen. Die Frequenz sinkt. Die Marge bröckelt. Starbucks arbeitet an seiner kulturellen sowie operativen Neuausrichtung und versucht kurzfristig zumindest mit dem Narrativ zu überzeugen. Mich überzeugt das nicht, ich will schwarze Zahlen für den Erfolg.
Der Duft des Comebacks liegt noch nicht wirklich in der Luft. Vielleicht muss man aber nur tief genug einatmen, um ihn zu riechen.
Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
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schön beschrieben und so leicht sarkastisch, i like 👍