Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Arcandor-Chef
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Essen (BoerseGo.de) - Nachdem der Handelskonzern Arcandor am Dienstag einen Insolvenzantrag gestellt hat, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Essen nach eigenen Angaben gegen Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Hintergrund sei die Anzeige eines Privatmannes, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Die Anzeige basiere allerdings nur auf einer Sammlung von Presseberichten.
Arcandor hat am Dienstag nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Essen einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit für Arcandor und die drei Tochtergesellschaften Karstadt Warenhaus GmbH, Primondo GmbH und Quelle GmbH eingereicht. Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens wird der Geschäftsbetrieb der operativen Gesellschaften laut Arcandor in vollem Umfang aufrecht erhalten. Die Karstadt-Warenhäuser bleiben damit weiter geöffnet. Forderungen von Lieferanten für neue Warenlieferungen ab dem heutigen Tage würden im Rahmen der vereinbarten Zahlungskonditionen bedient. Sämtliche Kundenbestellungen im Versandhandel sollen weiter ausgeführt werden. Betroffen von der Insolvenz sind laut Arcandor insgesamt rund 43.000 Mitarbeiter in Deutschland. Die Gehälter der Beschäftigten seien für die Monate Juni, Juli und August gesichert. Sie würden durch die Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt.
Die Bundesregierung sieht nach dem Insolvenzantrag von Arcandor weiterhin gute Chancen für ein Zusammengehen der Arcandor-Tochter Karstadt mit den Kaufhof-Warenhäusern des Metro-Konzerns. "Ich glaube, dass dem Unternehmen damit Möglichkeiten gegeben sind gerade für die Beschäftigung im Zusammengehen mit anderen, zum Beispiel mit Metro, auch wirklich neue Chancen zu eröffnen", sagte Merkel am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Kanzleramt laut Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires.
Am Montag hatte die Bundesregierung den Antrag des Handelskonzerns auf eine Rettungsbürgschaft über 437 Millionen Euro abgelehnt und ein stärkeres Engagement der Großaktionäre Schickedanz und Sal. Oppenheim sowie der Banken gefordert. Am Dienstag entschied Arcandor, keinen erneuten Antrag für die Rettungsbürgschaft einzureichen. Unberührt vom Insolvenantrag bleiben die Thomas Cook Group plc, die Primondo-Specialty Group GmbH mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie der Homeshopping-Sender HSE24.
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