Kommentar
10:34 Uhr, 19.12.2018

Spoiler-Alarm: So wird 2019 an der Börse

Lesen Sie jetzt nicht weiter, wenn Sie sich die Spannung für das kommende Jahr erhalten wollen!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.774,51 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.774,51 Pkt (XETRA)

Keiner kann mit Sicherheit sagen, was 2019 geschehen wird. Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass wir jetzt wissen können, ob die nächste große Krise auf uns zurollt oder nicht. Wir können den unterschiedlichen Szenarien lediglich eine Wahrscheinlichkeit geben. Manche geben dem großen Crash eine hohe Wahrscheinlichkeit. Persönlich tue ich das nicht. Wir sehen gerade eine Abkühlung der Weltkonjunktur. Das bedeutet nicht zwangsweise, dass daraus gleich eine große Krise werden muss. Vor 2008 hatten wir im Durchschnitt alle paar Jahre eine Rezession. Die Welt ging deswegen auch nicht gleich unter.

Statistisch gesehen kommt eine globale Krise wie 2008 nur alle 50 bis 70 Jahre vor. Wir müssten also schon viel Pech haben, dass es jetzt gleich wieder soweit kommt. Natürlich sind die Umstände schwierig. Die Verschuldung ist in vielen Staaten noch hoch und die Banken sind gerade in der Eurozone immer noch nicht gesund.

Das wird allerdings nur ein Problem, wenn wir wirklich in die nächste Krise schlittern. Bleibt es bei einer Wachstumsdelle oder moderaten Rezession, ist das alles kein Drama. Persönlich gehe ich genau davon aus. Anleger wissen derzeit nicht, was wir wirtschaftlich erwarten müssen. Solange diese Unsicherheit anhält, bleibt das Börsenumfeld schwierig.

Am Ende, das ist meine Vermutung, wird sich alles als viel weniger schlimm herausstellen als befürchtet. Wir können daher 2019 eine recht gewaltige Rallye erleben. Eine Rallye sehen wir deswegen, weil Anleger derzeit schon sehr pessimistisch sind.

US-Privatanleger sind so bärisch eingestellt wie seit Jahren nicht (Grafik 1). Seit 2010 waren Levels wie in diesen Tagen Kaufkurse. Vergleicht man das Niveau mit 2007 und 2008 sieht man aber, dass es noch deutlich schlechter geht.


Daher lohnt ein Blick auf den Unterschied zwischen Bullen und Bären (Grafik 2). Das bärische Sentiment ist stark ausgeprägt, aber noch nicht historisch hoch. Dafür gibt es nur wenige Bullen unter den Anlegern. Das führt in der Summe zu einem sehr niedrigen Wert, der in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige Male unterschritten wurde.

Aus dieser Perspektive ist zumindest ein kurzfristiges Tief nicht mehr weit. Noch haben wir das Tief nicht gesehen. Dazu braucht es eine Stabilisierung an der einen oder anderen Stelle, z.B. beim Smart Money Flow Index (Grafik 3).

Ob wir das Tief noch in diesem Jahr sehen, sei dahingestellt. Vieles hängt auch davon ab, was nun mit dem Brexit geschieht. Ein Tief im ersten Quartal 2019 halte ich für zunehmend wahrscheinlich. Von dort aus dürfte dann eine durchaus beachtliche Rallye starten.

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13 Kommentare

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  • wolp
    wolp

    1983, Paul C. Martin, 'Wann kommt der Staatsbankrott?' Gute Frage...

    20:39 Uhr, 19.12.2018
  • wolp
    wolp

    Bei diesen zittrigen Kommentaren kann es nur steigen, die schwachen Hände sind raus. Es wird, wie leider zu oft, Angst gehabt. Vielen Dank Herr Kühn für Ihre Arbeit.

    14:55 Uhr, 19.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Tse.... es wird nur knallen, wenn echte geopolitische Faktoren eintreten, die zu einem Crash bestehender Systeme führen. Wenn der Euro kollabiert, die EU zerbricht, China bankrott geht, dann kommt es dazu,. In allen anderen Fällen bleibt es bei einem kühlen Lüftchen.

    14:22 Uhr, 19.12.2018
  • 1 Antwort anzeigen
  • Merl
    Merl

    Erholung ja, ist da mehr als eine Bärenmarktrally gemeint? "Kurzfristiges Tief in Q1 2019" beinhaltet doch weitere Tiefs im weiteren Jahresverlauf. Es wird also kein Ende der Korrektur erwartet?

    11:14 Uhr, 19.12.2018
  • G3ckOoo
    G3ckOoo

    Und wie sind statistisch gesehen die niedrigen Zinsen zu bewerten? Der Crash 2008 wurde nur mit viel Glück abgewendet. Das Finanzsytem ist am Ende. Das Problem Vieler, auch in diesem Beiteag ist der Zeithorizont der als Bewertungsgrundlage zur aktuellen Situation herangezogen wird.

    10:53 Uhr, 19.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • hochdietassen
    hochdietassen

    Was ist mit der China-Blase im Kreditwesen? Die kann jederzeit durchschlagen ! (?)

    10:46 Uhr, 19.12.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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