Sparweltmeister Deutschland - stimmt das wirklich?
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Auch wenn die US-Regierung derzeit andere Sorgen hat, so bleibt Deutschland doch unter Beschuss. Es geht um die hohen Überschüsse im internationalen Handel. Die Leistungsbilanz ist mit 8,5 % der Wirtschaftsleistung nicht nur positiv, sondern geradezu exorbitant positiv. Es gibt ganz wenige Länder, die einen größeren Überschuss erwirtschaften.
Zu den wenigen Ländern, die einen noch höheren Überschuss erwirtschaften, gehören Staaten wie Brunei und Osttimor. Diese kann man kaum mit Deutschland vergleichen, schon allein wegen der Größe nicht. Eine kleine Volkswirtschaft kann sehr viel schneller unbalanciert sein als eine große wie Deutschland.
Die Schweiz und die Niederlande haben auch einen Leistungsbilanzüberschuss, der höher ist als jener von Deutschland. Die Wirtschaftsleistung liegt aber auch hier bei weniger als einem Viertel der deutschen. Das macht das Ungleichgewicht nicht besser, es fällt aber weniger auf und ist in Absolutbeträgen weniger gravierend.
Deutschland steht in der Kritik, weil der Überschuss des einen zwangsläufig das Defizit eines anderen ist.
Die Länder, die ein Defizit ausweisen, sind zahlreicher als die Überschussländer. Defizitländer sind jedoch in der Mehrzahl Entwicklungsländer, die eine kleine Wirtschaftsleistung haben. Ausnahmen dazu gibt es. Brasilien etwa hat die neuntgrößte Wirtschaftsleistung der Welt. Den Braten machen aber vor allem die USA, Saudi-Arabien und Großbritannien fett.
Die Kritik an Deutschland ist nicht ganz unberechtigt. Man kann mit ihr halt nur leider kaum etwas anfangen. Das Ungleichgewicht kommt rein volkswirtschaftlich daher, dass in Deutschland mehr gespart als investiert wird. Der Leistungsbilanzüberschuss gleicht der Sparquote minus Investitionsquote.
Vergleicht man nun die Sparquote der Deutschen mit dem Konsum (siehe Grafik), dann liegt Deutschland vollkommen unauffällig irgendwo im weiten Durchschnitt aller Länder. Oftmals wird Deutschland angeraten einfach mehr zu konsumieren. Mal davon abgesehen, dass man Konsum in der freien Marktwirtschaft nicht einfach verordnen kann, ist Deutschland auch kein Land, welches in auffälliger Weise auf Konsum verzichtet.
Es ist schwierig den Überschuss zu reduzieren, indem mehr konsumiert wird
Höherer Konsum würde die Sparquote senken und so den Überschuss abbauen. Wenn das nicht geht, bleibt nur die Investitionsseite. Der Staat könnte mehr investieren. Letztlich ist das auch eine Möglichkeit, die Sparquote abzubauen. Der Staat erwirtschaftet derzeit ein Plus und spart somit anstatt weiter Schulden anzuhäufen.
Luft für Investitionen gäbe es
So manche Straße verdient diesen Namen nicht mehr und so manches Schuldgebäude ist eine Bruchbude. Die Frage ist, ob man diesen Spielraum nun sofort nutzen sollte oder es lieber tut, wenn die nächste Rezession kommt. Aufgestaute Investitionen lassen sich am sinnvollsten während einer Rezession abarbeiten. Ob die Politik so weitsichtig ist, sei dahingestellt.
Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb staatliche Ausgabendisziplin Sinn macht. Über kurz oder lang wird der Staat wegen einer immer älter werdenden Bevölkerung und explodierenden Gesundheitskosten ein chronisches Defizit erwirtschaften. Wer jetzt nicht ein wenig diszipliniert ist, hat später nichts zu vergeben.
Wie dem auch sei, die Deutschen sind längst nicht die Sparweltmeister. Trotzdem führen die geringen Investitionen zu einem Ungleichgewicht, welches als Absolutbetrag weltweit einmalig ist. Das darf man schon kritisieren. Vorschläge, wie man es sinnvoll abbauen könnte, ohne gleich die Staatsverschuldung durch die Decke zu treiben, habe ich noch nicht gehört.
Clemens Schmale
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Renten / Pensionen vergessen. Dann sieht die Sparqupte anders aus. Wieder einmal die Statistik
Herr Kühn, was möchten Sie mit Ihrem Kommentar sagen oder erreichen? Darf TBS seine Meinung nicht mehr kundtun. Die Zahlen stimmen doch. Die Liste ließe sich auch ausserhalb der Flüchtlingsthemas noch beliebig fortsetzen im Bereich Raparaturzahlungen, Hilfen für Israel mit tgl. 50 Mio. Euro usw. Das sind doch einfache Tatsachen.
Meine Güte, die unfundierte Kritik von Rassisten möchte ich hier nicht lesen.
Ihr habt alle am 24.9. die Wahl...
Wenn eine immer älter werdenden Bevölkerung und explodierende Gesundheitskosten, eines der großen Probleme der Zukunft sind, liegt hier auch die Lösung. Es wird sich durch Kostensenkung im Gesundheitssystem einpendeln. Dann sinkt auch die Lebenserwartung.
In Liberia macht der Konsum also 140% des BIP aus, oder wie verstehe ich die Grafik?
Welche Komponente des BIP zieht denn die 40% wieder ab?