Fundamentale Nachricht
11:20 Uhr, 13.10.2022

Spannungen bei den Swap-Spreads

Die Spannungen bei den Swap-Spreads belasten laut Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, die Märkte für gedeckte Schuldverschreibungen und Unternehmensanleihen.

„Zwar haben sich die Kreditmärkte in der vergangenen Woche stabilisiert, die erneuten Spannungen bei den Swap-Spreads scheinen aber sowohl die Märkte für gedeckte Schuldverschreibungen als auch die Märkte für Unternehmensanleihen zu belasten“, schreibt Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in seinem aktuellen „MyStratWeekly“.

Besorgniserregende Signale kämen auch vom Markt für Bankkredite, wo einige Transaktionen keine Nachfrage fänden. Die steigenden Kosten für Verbindlichkeiten von CLOs belasteten die Nachfrage nach Leveraged Loans. So führe der Anstieg der Rendite der 10-jährigen US-Note auf 3,90 % zu einer Ausweitung des Drucks im Segment der 2s10-Kurve. Indexgebundene Anleihen blieben in diesem Zusammenhang die attraktivste Anlage.

„Im Euroraum lässt die Inflation von 10 % der EZB wenig Handlungsspielraum. Eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte scheint für die Sitzung am 27. Oktober sicher zu sein. Die EZB muss auch die Liquiditätsprobleme auf den Geldmärkten in den Griff bekommen. Ein Reverse-Tiering-System wird derzeit geprüft, um zu verhindern, dass Banken eine Marge auf TLTRO-Finanzierungen erzielen. Der Mangel an Sicherheiten wiederum übt nach wie vor einen zunehmenden Druck auf die Swap-Spreads aus.

Die Lösung für den Mangel an Sicherheiten liegt jedoch auf der Hand: Die EZB könnte einfach einen größeren Teil ihres Portfolios zu Marktsätzen ausleihen. Solche Maßnahmen könnten schnell umgesetzt werden, um stark negative Repo-Sätze gegen Ende des Jahres zu vermeiden. Am langen Ende der Kurve stiegen die Renditen von Bundesanleihen wieder in Richtung 2,20 %, ohne die Renditenaufschläge für Staatsanleihen zu beeinflussen. Die Renditenaufschläge für italienische BTP Anleihen bewegen sich in der Tat um 240 Basispunkte, und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Emission langfristiger Anleihen in Frankreich und Spanien vom Markt gut absorbiert wurde. Anders als im Zeitraum von Juni bis Juli musste die EZB in den vergangenen zwei Monaten keine risikofreien Anleihen (Deutschland, Niederlande) zur Stützung der Peripherie-Schulden verwenden.“

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