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17:04 Uhr, 26.04.2012

Spanien reißt den Euro in den Abgrund – Edelmetalle werden immer wichtiger

Hamburg (BoerseGo.de) – Während die Notenbanken weiterhin ihre ultraleichte Geldpolitik verfolgen, werden die Folgen der Überschuldungskrise immer deutlicher spürbar. „Vor allem in Spanien kündigt sich ein Desaster an, das unter Umständen den Untergang des Euros bedeuten kann“, sagt Robert Vitye, Geschäftsführer der Solit Kapital GmbH.

Die Schwäche der Gemeinschaftswährung lässt die Goldpreise in Euro um acht Prozent unter dem Allzeithoch verharren. Ein Ende der Hausse oder eine Goldblase sei jedoch nicht in Sicht – denn das müsste bedeuten, dass Papiergeld gegenüber Gold oder Silber auf mittlere Sicht aufwerten werde, hieß es. „In einer Zeit, in der der vorhandenen Menge von ungedeckten Geldeinheiten durch die EZB immer mehr davon hinzugefügt werden, ist das jedoch so gut wie ausgeschlossen“, so Vitye.

Und der Trend zum Gelddrucken wird Vitye zufolge weitergehen, wenn sich das ganze Ausmaß der spanischen Krise offenbart. Das Land ist als viertgrößte Volkswirtschaft in Europa mit rund 50 Millionen Einwohnern ein Schwergewicht in der Eurozone – und so stark verschuldet wie kaum ein anderes. So beträgt die spanische Gesamtverschuldung derzeit über 400 Prozent und liegt damit sogar höher als die Portugals (360 Prozent). Im Zuge der platzenden Immobilienblase wird der spanische Staat seine Banken retten müssen und die Staatsverschuldung weiter dramatisch erhöhen, bei gleichzeitig weiter überproportional ansteigender Gesamtverschuldung. „Der Ruf nach dem für Spanien viel zu gering dimensionierten europäischen Rettungsfonds ESM ist daher nur eine Frage der Zeit. Bereits jetzt leidet das Land unter einer Depression am Arbeitsmarkt mit 50,5 Prozent offizieller Jugendarbeitslosigkeit“, so Vitye.

Die Konsequenz für Anleger könne daher nur lauten: „Vorsicht walten lassen und nach sicheren Investitionszielen suchen“, so Vitye, der angesichts dieser Entwicklungen zur konsequenten Investition in die Werte rät, „die seit sechstausend Jahren ihre Kaufkraft unabhängig von politischen, gesellschaftlichen und militärischen Verwerfungen konservieren konnten – die extrem seltenen monetären Edelmetalle Gold und Silber“. Denn: Die digitalen Notenpressen von Mario Draghis EZB könnten Billionen neue Euro erschaffen, aber nicht ein Gramm Gold und Silber.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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