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14:15 Uhr, 03.08.2012

Spanien: „Im Moment ist es sehr schwierig die Schulden zu refinanzieren“

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Madrid (BoerseGo.de) - Die Kurse der spanischen Anleihen sind auf dem Rückwärtsmarsch. Dennoch kann von Entwarnung keine Rede sein.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte am Donnerstag keine konkreten Programme zur Eindämmung der Schuldenkrise angekündigt, sondern lediglich ungefähre Pläne vorgestellt. Draghi hatte darauf hingewiesen, dass Anleihenkäufe erst auf Antrag eines Staates eingeleitet würden, dieser jedoch zunächst den Rettungsfonds anzurufen habe und die damit verbundenen Auflagen akzeptieren müsse. Der von Investoren erwartete breite und umfassende Aufkauf von Staatsanleihen angeschlagener Eurostaaten bleibt insofern erst einmal bloßes Wunschdenken.

Nach der EZB-Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag schossen die Renditen bei den zehnjährigen Anleihen aus Spanien gleich um rund 40 Basispunkte in die Höhe. Am Freitagvormittag rentierten zehnjährige Spanien-Bonds noch bei 7,32 Prozent. Gegen Mittag schließlich entspannte sich die Lage wieder etwas, die Rendite bei den zehnjährigen Papieren ging auf 7,02 Prozent zurück. Damit bleibt der Zinssatz aber weiterhin über der kritischen Marke von 7,0 Prozent. Beim Erreichen dieser Marke mussten die Krisenländer Griechenland, Irland und Portugal bereits unter die Rettungsschirme schlüpfen.

Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy erklärte am Freitag in Madrid, es sei für sein Land derzeit einfach schwierig, seine Schulden zu refinanzieren. „Das größte Problem für unser Land ist, dass viele Schulden ausstehen und wir dieses Geld zurückzahlen müssen.“ Derzeit sei es aber „sehr schwierig“, Kreditgeber zu finden. Rajoy versicherte zugleich, dass sein Land den Defizitabbau und die begonnenen Strukturreformen fortsetzen werde.

Bei den spanischen Staatsanleihen mit der kurzen Laufzeiten von nur zwei Jahren waren die Renditen bereits am Vortag deutlich gefallen, nachdem Notenbank-Chef Draghi verlautete, die EZB werde bei einem möglichen künftigen Eingriff am Markt für europäische Anleihen wenn dann nur kurzfristige Papiere kaufen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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