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10:08 Uhr, 20.06.2012

Spanien: Das Zittern geht weiter

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Madrid (BoerseGo.de) – Die Krise in Spanien verschärft sich. Der jüngste Krisenstaat der Euro-Zone gerät immer stärker in den Abwärtssog. Bald wird Spanien die hohen Zinsen für neue Schulden kaum noch zahlen können. Wie groß die Kapitallöcher bei den Banken sind, kann Madrid auch noch nicht einschätzen. Einem aktuellen Medienbericht zufolge könnte das Land für seine Banken noch in dieser Woche den Hilfsantrag stellen. Wegen der riesigen Bankenprobleme glauben Investoren, dass auf die Regierung in Madrid unabsehbare zusätzliche Kosten zukommen und die Staatsfinanzen aus dem Ruder laufen könnten.

Derweil geht das Zittern in Madrid weiter: Das spanische Wirtschaftsministerium hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach sich die neue spanische Bankenprüfung verzögern wird. Das Vorhaben sei im Zeitplan, die Ergebnisse würden am 31. Juli präsentiert, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstag. Notenbankkreise hatten zuvor angedeutet, die geplante zweite und genauere Überprüfung der spanischen Banken verzögere sich bis September.

Spanien bleibt womöglich nicht mehr viel Zeit. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren konnte das Land zwar wie geplant drei Milliarden Euro am Kapitalmarkt erhalten. Doch das Zinsniveau erreichte im kurzen Laufzeitbereich eine aberwitzige Höhe. Um sich für 12 und 18 Monate Geld bei Investoren zu borgen, musste Spanien von 5,074 und 5,107 Prozent anbieten. Im Mai waren es noch 2,9 und 3,3 Prozent gewesen.

Unterdessen berichtet die „Bild“-Zeitung, dass den Abgeordneten des Deutschen Bundestages wegen der Schuldenkrise in Spanien eine Unterbrechung ihrer Sommerpause droht. Sollte sich die Situation in Spanien zuspitzen und die Regierung in Madrid offiziell einen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm stellen, müsse der Bundestag rasch darüber beraten und entscheiden, schreibt die „Bild“. Das könne schon im Juli oder August soweit sein. Die Bundestagsabgeordneten verabschieden sich am 29. Juni offiziell in die Sommerpause, die nächste reguläre Sitzungswoche wäre erst wieder Mitte September.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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