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10:22 Uhr, 05.11.2012

Sollten Anleger auf Obamas Wiederwahl hoffen?

Hamburg (BoerseGo.de) - Nach vier Jahren Obama stehen in den USA erneut die Präsidentschaftswahlen an. Ihr Ergebnis wird nicht unerheblich von der Wirtschaftslage und der Entwicklung am Aktienmarkt beeinflusst. Umgekehrt machen sich die Wahlergebnisse aber auch in den Anlegerportfolios bemerkbar: Laut einer Studie von Dexia Asset Management entwickelt sich der Aktienmarkt besser, wenn der Amtsinhaber wiedergewählt wird.

Die Wirtschaftslage ist ein entscheidender Faktor in den US-Präsidentschaftswahlen, wie Ken Van Weyenberg, Investmentspezialist bei Dexia Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. Dabei spiele die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) eine wichtige Rolle: Sie steuere die amerikanische Geldpolitik und könne damit Zinssätze beeinflussen und die im Umlauf befindliche Geldmenge steuern. Vor den Wahlen versucht der jeweilige Amtsinhaber daher häufig, die Fed zu beeinflussen und zu einer für ihn günstigen Geldpolitik zu bewegen - ein positives Wirtschaftsklima steigere die Chance auf eine Wiederwahl, so Van Weyenberg. Dies gelinge aber nicht immer, schließlich sei die amerikanische Zentralbank eine unabhängige Institution. George Bush Senior habe vor seiner Wahlniederlage gegen Bill Clinton vergeblich versucht, die Fed zu einer Zinssenkung zu bewegen und damit die schwache Wirtschaft anzukurbeln; später habe er die Federal Reserve 1992 mit für seine Niederlage verantwortlich gemacht.

„Die vor kurzem angekündigte Neuauflage der Quantitative Easing Programme könnte sich also als günstig für Barack Obama herausstellen. Das Versprechen, die Zinsen bis 2015 niedrig zu lassen und jeden Monat 40 Milliarden US-Dollar in die amerikanische Wirtschaft zu pumpen, dürfte das Wirtschaftswachstum stärken und die Arbeitslosigkeit verringern“, so der Investmentspezialist. Schon jetzt hätten sich zahlreiche Konjunkturdaten verbessert. So habe der ISM-Einkaufsmanagerindex im September wieder die wichtige 50-Punkte-Marke überschritten (51,5), welche die Grenze zwischen wirtschaftlichem Auf- und Abschwung markiere. Der Michigan Consumer Confidence Index habe ebenfalls reagiert. Er sei auf 81,3 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Nach den jüngsten Intrade-Wahlumfragen habe Obama davon profitiert. Die Wahrscheinlichkeit seiner Wiederwahl sei auf nahezu 62 Prozent gestiegen (Stand: 16. Oktober 2012), heißt es.

„Der Zusammenhang zwischen dem US-Präsidentenzyklus und den amerikanischen Aktienmärkten war schon immer ein vieldiskutiertes Thema, vor allem im Vorfeld der Wahlen. Deshalb überrascht es nicht, dass es eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen darüber gibt, darunter eine Studie des unabhängigen Consulting-Unternehmens Ned Davis Research, das den Zyklus seit 1900 unter die Lupe genommen hat. Laut der Studie liefern die Aktienmärkte in Wahljahren und im dritten Jahr einer Amtsperiode hohe Erträge“, so Van Weyenberg.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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