Sojabohnen: Schlechte Nachrichten für US-Landwirte
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Am Freitag erreichten die US-Landwirte neue schlechte Nachrichten: In Reaktion auf US-Präsident Trumps Ankündigung weiterer US-Zölle auf chinesische Waren, erhöht China seine eigenen Strafzölle auf US-Waren im Wert von 75 Milliarden US-Dollar. Betroffen davon sind ab 1. September auch Sojabohnen, die das mit Abstand wichtigste US-Agrarhandelsprodukt sind, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Mais, Schweine- und Rindfleisch sowie Baumwolle würden ebenfalls entweder gleich oder im Dezember mit zusätzlichen Zöllen belegt. Schon seit gut einem Jahr werde ein Strafzoll von 25 Prozent beim Import von US-Sojabohnen nach China fällig, der den Handel weitgehend zum Erliegen gebracht und den Sojabohnenpreis auf Talfahrt geschickt habe. Nun solle dieser Strafzoll ab 1. September um fünf Prozentpunkte erhöht werden, heißt es weiter.
„Angesichts der nur noch geringen Handelsmengen, die noch dazu zumeist auf politisch motivierte Käufe in Zeiten optimistisch stimmender Verhandlungsfortschritte zurückgingen, dürfte die Mengenwirkung begrenzt bleiben. Doch die weitere Verhärtung der Fronten lässt kaum mehr eine Einigung in absehbarer Zeit erwarten“, so Kuhl.
Besserung sei also nicht in Sicht. Die US-Landwirte säßen auf hohen Beständen, die bald durch die nächste Ernte zusätzlich aufgestockt würden. Diese solle nach Erwartung des US-Landwirtschaftsministeriums allerdings mit 100 Millionen Tonnen 20 Prozent geringer als die Rekordernte des Vorjahres ausfallen, da die Fläche bei den gesunkenen Preisen stark verringert worden sei (minus 14 Prozent) und auch die Erträge unter dem Rekord des Vorjahres blieben, heißt es weiter.
„Möglicherweise werden es noch weniger sein, denn laut dem Agrarnachrichtendienst Pro Farmer lässt eine von ihnen organisierte und jedes Jahr vielbeachtete Tour durch die Anbaugebiete niedrigere Erträge erwarten als das USDA ansetzt. Dies gelte auch für Mais. Beide Produkte wurden in diesem Jahr vielfach verspätet ausgebracht, da Nässe die Feldarbeit phasenweise unmöglich gemacht hatte“, so Kuhl.
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