Sojabohnen: Ernten in den USA und Brasilien mit gegenläufiger Tendenz
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Sojabohnenproduktion in Brasilien ist in den letzten beiden Jahrzehnten massiv gestiegen und lag in den drei Jahren bis 2018/19 mit den USA etwa gleichauf – auch wenn die letzte Ernte wegen Trockenheit mehrfach nach unten korrigiert werden musste. Schon seit 2012/13 hat Brasilien die USA als weltgrößten Exporteur von Sojabohnen abgelöst, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„In ihrer gemeinsamen Zehn-Jahres-Prognose für die Jahre 2019-28 gehen die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die OECD davon aus, dass die brasilianische Sojabohnenproduktion weiter von rund 120 Millionen Tonnen aktuell auf 140 Millionen Tonnen zum Ende der Prognoseperiode steigen wird. In den USA soll die Erntemenge an Sojabohnen dagegen in den nächsten Jahren wegen einer kleineren Fläche und nicht mehr rekordhohen Erträgen zurückfallen und auch gegen Ende der Prognoseperiode nur unwesentlich über dem aktuellen Niveau liegen“, so Kuhl.
Derzeit würden in den USA die wegen der späten Aussaat auch erst verzögert reif werdenden Sojabohnen der Ernte 2019/20 eingebracht. Mit vom USDA geschätzten 97 Millionen Tonnen dürfte die Ernte um 20 Prozent unter dem Vorjahr bleiben. In Brasilien liefen dagegen für 2019/20 gerade erst die Aussaatarbeiten. Am vergangenen Donnerstag seien nach Angaben der Beratungsgesellschaft AgRural 21 Prozent der geplanten Flächen bestellt gewesen. Zum gleichen Zeitpunkt seien es im vergangenen Jahr bereits 34 Prozent gewesen. Die aktuelle Aussaat gehe aber ähnlich rasch wie im Fünf-Jahresdurchschnitt vonstatten, heißt es weiter.
„Für die nächste Zeit sind stabile Wetterbedingungen und eine Verbesserung der Feuchtigkeitsversorgung der Böden vorhergesagt, was die Aussaat erleichtern dürfte. Bisher sind die Erwartungen an das brasilianische Sojabohnenangebot 2019/20 hoch: Das USDA schätzt die Produktion auf 123 Millionen Tonnen, der Internationale Getreiderat und die brasilianische Prognosebehörde Conab liegen mit 121,5 Millionen und 120 Millionen Tonnen leicht darunter“, so Kuhl.
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