Fundamentale Nachricht
12:11 Uhr, 04.12.2019

Soja: Zweifel an Handelsabkommen nehmen zu

Die letzten Nachrichten deuten Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch zufolge eher darauf hin, dass sich die USA und China wieder voneinander entfernen und eine neue Runde von Strafzöllen droht.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Sojabohnenpreis ist auf ein Dreimonatstief von weniger als 870 US-Cent je Scheffel abgerutscht. Dahinter steckt die zunehmende Skepsis der Marktteilnehmer, dass es zu einem baldigen Abschluss eines vorläufigen Handelsabkommens zwischen den USA und China kommt. Die letzten Nachrichten deuten eher darauf hin, dass sich beide Länder wieder voneinander entfernen und eine neue Runde von Strafzöllen droht, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Dass Trump nun auch Brasilien und Argentinien mit Strafzöllen belege, wirke zusätzlich eskalierend. Wenn Trump die Konkurrenz auf den Agrarmärkten insbesondere aus Brasilien fürchte, komme das nicht von ungefähr. Schließlich habe Brasilien die USA als weltgrößter Sojabohnenexporteur mittlerweile deutlich abgelöst. Im abgelaufenen Erntejahr 2018/19 hätten die brasilianischen Sojabohnenexporte 75 Millionen Tonnen betragen, die der USA dagegen nur 47,5 Millionen Tonnen. Dies nur mit dem Handelskonflikt und den chinesischen Strafzöllen auf US-Sojabohnen zu begründen, greife zu kurz, heißt es weiter.

„Denn auch schon vorher lagen die Exporte Brasiliens deutlich über denen der USA. Für das laufende Erntejahr 2019/20 zeichnen sich nochmals höhere brasilianische Sojabohnenexporte ab. Laut einer Reuters-Umfrage soll die Sojabohnenernte in Brasilien auf ein Rekordniveau von 123 Millionen Tonnen steigen. Dies entspricht der aktuellen Prognose des USDA. Die US-Ernte soll dagegen laut USDA auf knapp 97 Millionen Tonnen fallen. 2018/19 lag die US-Ernte mit 120 Millionen Tonnen noch leicht über der Erntemenge in Brasilien“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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