Fundamentale Nachricht
11:15 Uhr, 12.12.2019

Soja: Markt wartet gespannt auf den US-Zollentscheid

Am Wochenende könnte es zu einer erneuten Verschärfung im Handelsstreit kommen, wenn die US-Regierung am 15. Dezember die Zollschraube weiterdrehen sollte.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Unsicherheit über den Fortgang der US-chinesischen Handelsgespräche prägt weiterhin die Geschehnisse am Sojabohnenmarkt. Anfang der Woche hatten neue chinesische Bestellungen von US-Sojabohnen im Rahmen eines weiteren zollfreien Kontingents für Preisauftrieb gesorgt. Gestern gab der Preis dann aber leicht nach, hielt sich aber über 900 US-Cent je Scheffel, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Am Wochenende könnte es zu einer erneuten Verschärfung im Handelsstreit kommen, wenn die US-Regierung am 15. Dezember die Zollschraube weiterdrehen sollte. Eine entsprechende Drohung hänge seit Monaten wie ein Damokles-Schwert über den Märkten. Selbst wenn es nicht dazu komme, dürfte die chinesische Nachfrage nach US-Sojabohnen für die aktuelle Saison auslaufen. Denn zum einen ächze China unter der Afrikanischen Schweinepest, die die Nachfrage nach Futtermitteln reduziere. Zum anderen komme früh im neuen Jahr verstärkt Ware aus Südamerika auf den Markt, heißt es weiter.

„Es wird mit einer möglicherweise rekordhohen brasilianischen Produktion gerechnet, für die gerade die Aussaat abgeschlossen wird. Preislich sind die brasilianischen Sojabohnen ebenfalls attraktiv. Es wird geschätzt, dass die kommende brasilianische Ernte schon jetzt zu 40 bis 50 Prozent verkauft wurde. Im vergangenen Jahr war es den USA gelungen, für eine bedeutende Menge ihrer Sojabohnen alternative Käufer zu finden, so dass trotz des dramatischen chinesischen Nachfrageausfalls Exporte von fast 48 Millionen Tonnen getätigt wurden“, so Kuhl.

In der aktuellen Saison, in der China in den USA wieder mehr nachfrage, addierten sich die Verkäufe bisher auf 26 Millionen Tonnen, zwei Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Einige Beobachter machten nun darauf aufmerksam, dass die Verkäufe in andere Länder als China dabei aber deutlich unter Vorjahr lägen, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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