Soja: Kein Grund zum Feiern für US-Landwirte zu Erntedank
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Heute wird in den USA traditionell Erntedankfest gefeiert. Anlass zur Freude besteht für die US-Landwirte kaum. Die Agrarpreise sind wegen der Strafzölle und reichlicher Ernten weiterhin im Keller, was auf die Einkommen der Landwirte drückt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Zwar erwarte das USDA einen Anstieg der Netto-Einkünfte in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent auf 92,5 Milliarden US-Dollar. Ein Drittel davon entfalle allerdings auf Hilfszahlungen der Regierung. Ohne diese Zuschüsse hätten die Landwirte lediglich 63,6 Milliarden US-Dollar verdient und damit ca. acht Prozent weniger in den Taschen. Die Direktzahlungen seien hingegen um 64 Prozent auf 22,4 Milliarden US-Dollar gestiegen. Höher seien sie zuletzt 2005 gewesen. Eine weitere wichtige Einnahmequelle stellten auch die Zahlungen von Versicherungen dar, die sich auf 6,5 Milliarden US-Dollar beliefen, heißt es weiter.
„Diese Zahlen verdeutlichen, dass US-Präsident Trump im Wahljahr 2020 unbedingt ein Handelsabkommen mit China benötigt, in dem sich China zu Käufen großer Mengen von US-Agrarprodukten verpflichtet. China ist dazu bislang nicht bereit. Durch die Unterzeichnung des Hongkong-Gesetzes durch Trump in der Nacht dürften die Verhandlungen nicht einfacher werden“, so Fritsch.
Der in den letzten Wochen deutlich gefallene Sojabohnenpreis lasse eine zunehmende Skepsis der Marktteilnehmer erkennen. Sojabohnen kosteten mittlerweile nur noch 880 US-Cent je Scheffel und seien damit so preiswert wie seit Anfang Oktober nicht. Zu der Zeit sei von einem „Phase-1-Abkommen" zwischen China und den USA noch keine Rede gewesen, heißt es abschließend.
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