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10:11 Uhr, 09.12.2019

Soja: China will Importabhängigkeit reduzieren

Angesichts üppiger Lagerbestände bei Mais, Weizen und Reis hat China Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch zufolge nun offensichtlich Spielraum, einen Teil der heimischen Anbaufläche für Sojabohnen zu nutzen.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - China hat die eigene Sojabohnenernte in diesem Jahr um 13 Prozent auf 18,1 Millionen Tonnen gesteigert. Der Großteil des Anstiegs ist auf eine Ausweitung der Anbaufläche um elf Prozent zurückzuführen, nachdem der Staat den Landwirten großzügige Subventionen für den Anbau von Sojabohnen auszahlte, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Damit vollziehe der chinesische Staat einen Richtungswechsel. Denn bisher habe der Anbau von Mais, Weizen und Reis in China absoluten Vorrang gehabt, um bei diesen für die Ernährung der Bevölkerung wichtigen Agrarprodukten Autarkie zu erreichen. Angesichts üppiger Lagerbestände bei Mais, Weizen und Reis bestehe nun offensichtlich Spielraum, einen Teil der Anbaufläche für Sojabohnen zu nutzen, um dort die Importabhängigkeit zu reduzieren, heißt es weiter.

„Eine wesentliche Rolle hierbei spielt der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der zu einem deutlichen Rückgang der chinesischen Sojabohneneinfuhren aus den USA geführt habe. In den ersten zehn Monaten importierte China insgesamt knapp 71 Millionen Tonnen Sojabohnen. Davon stammten 69 Prozent aus Brasilien und nur 16 Prozent aus den USA. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich die Sojabohnenimporte aus den USA im Falle eines ‚Phase-1-Handelsabkommens‘ erholen“, so Fritsch.

Zuletzt habe China als Zeichen des guten Willens für die laufenden Handelsgespräche wieder etwas mehr Sojabohnen aus den USA importiert. Am Freitag habe China für einige weitere Lieferungen die seit Juli 2018 geltenden Zölle in Höhe von 25 Prozent ausgesetzt. Über die genauen Höhen der Lieferungen gebe es bislang keine Informationen, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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