SOCIAL CHAIN – Können Kofler und Dümmel auch Restrukturierung?
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- The Social Chain AGKursstand: 5,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- The Social Chain AG - WKN: A1YC99 - ISIN: DE000A1YC996 - Kurs: 5,960 € (XETRA)
Kommentarlos wurde der Bericht auf die Homepage gestellt. Ist das etwa der neue Stil? Liefern statt großer Töne spucken? Sensationell wäre es. Doch ein Blick in den Halbjahresbericht offenbart Übles. Schauen wir uns die Social Chain Aktie an.
Unprofitabel in jeder Sparte
Der durchaus detailliert vorgetragene Halbjahresbericht zeigt aber schon gleich zu Beginn das grundlegende Problem des Konzerns. Der Umsatz wurde um 98 Prozent auf 223,5 Mio. EUR ausgeweitet, natürlich akquisitionsbedingt, nicht weil alles so gut läuft. Das Konzernergebnis gab im selben Zuge von -8,7 Mio. Auf -51,6 Mio. EUR nach. Durch die Übernahme des Handelsgeschäftes von Ralf Dümmel, ging die Rohertragsmarge deutlich von 43,4 auf 26,9 Prozent zurück.
Die Nettoverschuldung von Social Chain belief sich zum 30.06 auf Netto 177 Mio. EUR. Wie im Bericht ausgeführt wird, verbesserte sich die Finanzsituation damit ein Stück weit. Für ein Unternehmen mit solch hohem Geldverbrauch ist die Situation aber bei steigenden Zinsen weiter desolat.
Insgesamt über vier Segmente berichtet die Social Chain. Zum einen die „Core Brands“, in der sich Marken wie „Landmann“ oder „Beem“ versammeln. Hier wurden bei 93,9 Mio. EUR Umsatz -8,6 Mio. EUR EBITDA erzielt. Die „MAXX Group“, in der das bekannte „Höhle der Löwen“ Geschäft und die DS-Gruppe drin sind, machte bei 82,5 Mio. EUR Umsatz ein EBITDA von -4,4 Mio. EUR.
Die beiden übrigen Segmente „Brand Chain“ und „World Leading Social Marketing“, von denen die Social Chain wohl ihren Namen geerbt hat, lieferten zusammen 64 Mio. EUR Umsatz und ein EBITDA von in Summe -5,1 Mio. EUR. Damit sind alle Segmente operativ klar defizitär!
Durch die Entkonsolidierung der KoRo-Gruppe kann die Social Chain im Konzern jedoch ein positives EBITDA ausweisen. Darauf geben sollten Anleger jedoch nicht viel. Im Risikobericht werden die üblichen Verdächtigen angeführt. Covid-19 der Ukraine-Krieg sowie die zunehmende Inflation. Für das Gesamtjahr werden Umsatzerlöse von 415 Mio. EUR angestrebt, bei 4 bis 5 Prozent EBITDA-Marge. Unter dem Strich wird das Ergebnis natürlich stark negativ ausfallen.
Fazit: Können die Löwen auch harte Restrukturierung oder nur Wachstum managen? Das ist hier die entscheidende Frage. Der hoch verschuldete Konzern liegt finanziell fast schon auf der Intensivstation. Dümmel und Kofler müssen alles in die Waagschale werfen, um hier noch das Ruder herumzureißen. Anleger meiden die Aktie weiter.
Jahr | 2021 | 2022 | 2023e* |
Umsatz in Mio. EUR | 312,00 | 415,00 | 435,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -6,90 | -4,50 | -2,50 |
Gewinnwachstum | -34,78 % | -44,44 % | |
KGV | -1 | -1 | -2 |
KUV | 0,3 | 0,2 | 0,2 |
PEG | 0,0 | 0,1 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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