SOCIAL CHAIN – Die Löwenpleite wurde vorerst abgewendet
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Denn nichts anderes ist die hoch verschuldete Social Chain im Moment. Ein Restrukturierungsfall, den es zu retten gilt! Die prominenten Gesichter, bekannt aus Rundfunk und TV, sind Dr. Georg Kofler und Ralf Dümmel. Wanja S. Oberhof agierte eher im Hintergrund als CEO und leitete den Laden. Scheinbar aber nicht gut genug, denn die Löwen übernehmen jetzt das Ruder und Oberhof darf sich nur noch um untergeordnete Aufgaben kümmern.
Rettung in letzter Sekunde?
Dass es sich bei Social Chain um eine Rettung in letzter Sekunde handeln könnte, darauf deutet der Rangrücktritt von Kofler bei ausgereichten Darlehen an die Social Chain hin. Damit schafft sich Social Chain zusätzliche 36,7 Mio. EUR Eigenkapital. Jeder Euro wird jetzt gebraucht!
Die Kosten im Konzern sollen um 30 Prozent gesenkt werden, mit Einsparungen in allen Bereichen, inkl. dem Rausschmiss von einigen Mitarbeitern. Schon im kommenden Jahr soll sich das positiv bemerkbar machen, heißt es.
Besonders wichtig scheint eine Working-Capital-Finanzierung über 125 Mio. EUR für die DS Gruppe zu sein, die mit den Banken auf drei Jahre abgeschlossen wurde. Im selben Atemzug wurden besonders teure Akquisitionsdarlehen getilgt.
Dümmel übernimmt ab sofort wieder seinen alten Job und kümmert sich ausschließlich um den Erfolg der DS Gruppe. Wie Dümmel selbst sagt, liegen seine Stärken im operativen Geschäft, wo die Ärmel hochgekrempelt werden müssen. Als Vorstand von Social Chain konnte er jedenfalls keine positiven Impulse mehr setzen. Kofler wird CEO und führt das Unternehmen künftig zusammen mit Andreas Schneider als CFO. Oberhof darf in die USA neue Expansionsmöglichkeiten evaluieren. Man könnte das wohl auch als Abstellgleis bezeichnen.
Immerhin, eine Pleite scheint bei Social Chain kurzfristig abgewendet. Die Finanzierung wurde neu und auch langfristig aufgestellt. Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten betragen nur noch 35 Mio. EUR, nach 197 Mio. EUR zuvor. Die langfristigen Bankverbindlichkeiten steigen auf 233 Mio. EUR, nach 114 Mio. EUR. Die defizitäre Social Chain bringt rund 100 Mio. EUR auf die Börsenwaage und weist 268 Mio. EUR Finanzverbindlichkeiten aus. Das ist immer noch weit entfernt von einer gesunden Entwicklung oder gar einer stabilen Basis.
Fazit: Eventuell finden die Zocker heute gefallen an der Meldung. Die kurzfristige Insolvenz wurde wohl abgewendet. Finanziell wurde die Gruppe jetzt stabiler aufgestellt. Ob sich auch fundamental und operativ etwas zum Besseren wendet, bleibt abzuwarten. Die Social Chain Aktie bleibt etwas für Hasardeure und wilde Zocker. Immerhin eines ist gewiss! Der Entertainment-Faktor der Aktie wird hoch bleiben.
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