So tief kann der Markt fallen!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der Yale-Professor und Nobelpreisträger Robert Shiller hält eine weltweite Rezession angesichts der Coronavirus-Krise für sicher. "Die meisten Länder sind betroffen, und viele davon werden ähnliche Quarantänemaßnahmen verordnen müssen wie China oder Italien", sagte Shiller dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Das bedeutet, dass wir mit Sicherheit eine weltweite Rezession bekommen werden", so Shiller. Noch immer werde die Krise unterschätzt.
Eine schnelle Erholung wie nach dem Kurseinbruch im Jahr 2018 hält Shiller für unwahrscheinlich. "Dass es diesmal ähnlich glimpflich abläuft, ist (...) unwahrscheinlich", sagte Shiller. "Das Coronavirus hat einen Schock ausgelöst, wie ihn bis vor Kurzem niemand für möglich gehalten hätte. Zudem ist allen bewusst, dass die Krise gerade erst begonnen hat. Das Schlimmste steht noch bevor."
Während sich Shiller selbst nicht festlegen will, wie weit der Markt noch fallen könnte, kann eine solche Abschätzung mit dem von Shiller entwickelten Shiller-KGV vorgenommen werden. Das Shiller-KGV wird im englischsprachigen Raum als CAPE-Ratio (Cyclically Adjusted Price-to-Earnings Ratio) bezeichnet und erlaubt eine grobe Abschätzung, wie teuer Aktien fundamental in Bezug auf die Gewinnkraft der Unternehmen sind. Im Gegensatz zum normalen Kurs-Gewinn-Verhältnis wird beim Shiller-KGV der Kurs ins Verhältnis zu den inflationsbereinigten Unternehmensgewinnen auf Sicht der vergangenen 10 Jahre gesetzt. So werden zyklische Schwankungen bei den Gewinnen ausgeglichen.
Vor dem jüngsten Crash war der US-Aktienmarkt so teuer bewertet wie zuvor nur rund um die Weltwirtschaftskrise 1929 und die Internet-Technologieblase 2000/2001. Durch den jüngsten Kurseinbruch hat sich die Überbewertung zwar verringert. Die US-Aktien im S&P 500 sind im Verhältnis zum Durchschnitt über mehrere Jahrzehnte aber immer noch teuer.
Das Shiller-KGV liegt nach dem Kurseinbruch aktuell bei rund 23,6, nachdem im Hoch 2018 Werte von über 33 erreicht wurden.
Nach unten könnten die Kurse aber noch deutlich weiter fallen, wie das Shiller-KGV ebenfalls zeigt. Denn in zyklischen Tiefs wurden deutlich niedrigere Werte bei der Kennzahl erreicht. 2009 lag das Shiller-KGV im Tief bei 13. Aktuell würde das im S&P 500 einem Kurs von 1.390 Punkten entsprechen, was ein weiteres Korrekturpotenzial von 45 Prozent vom aktuellen Niveau aus bedeuten würde.
In den Jahren 1982 und 1920 wurden sogar noch deutlich niedrigere Werte beim Shiller-KGV von 6,6 bzw. 4,8 erreicht. Das Niveau von 4,8 im Shiller-KGV würde aktuell einem Kurs von nur 513 Punkten im S&P 500 entsprechen. Der Index müsste vom aktuellen Niveau aus um weitere 80 Prozent einbrechen, um dieses Tief im Shiller-KGV wieder zu erreichen.
Ein so starker Kurseinbruch ist aus den verschiedensten Gründen sehr unwahrscheinlich. Allerdings zeigt der Blick auf das Shiller-KGV trotzdem, dass der Markt im Blick auf das Durchschnittsniveau aus vielen Jahrzehnten fundamental immer noch "teuer" ist – trotz des jüngsten Kurseinbruchs
Tipp: Testen Sie jetzt Guidants PROmax! Sie finden dort Tradingideen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream und spannende Tools wie den Formel-Editor oder den Aktien-Screener. Auch GodmodePRO ist inklusive. Jetzt das neue PROmax 14 Tage kostenlos testen!
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
aber irgendwie geht mir der saudumme Satz - never fight the Fed - schon ab - ist nicht von ihnen Herr Baron - aber es wird sich schon einer angesprochen fühlen::))
Bei den europäischen Märkten und den Emerging Markets sieht es aber anders aus, oder?
und ich dachte diesmal wird alles anders::))